Zehra Doğan wird mit Journalistinnenpreis geehrt

Die inhaftierte kurdische Journalistin und Künstlerin Zehra Doğan wurde mit dem „Courage in Journalism Awards“ der Internationalen Medienfrauenstiftung ausgezeichnet.

Die in Washington D.C. ansässige Internationale Medienfrauenstiftung (IWMF) hat die „Courage in Journalism Awards“ für das Jahr 2018 verliehen. Zu den Siegerinnen in diesem Jahr gehört auch die inhaftierte Journalistin und Künstlerin Zehra Doğan.

Doğan gehört zu den Gründerinnen der Frauennachrichtenagentur JINHA. Als Künstlerin thematisiert sie die politischen Verhältnisse und das Leben von Frauen. Während des demokratischen Selbstverwaltungswiderstands in Bakur hatte die Journalistin aus Nisêbîn (Nusaybin) und Cizîr (Cizre) berichtet.

Aufgrund ihrer Berichterstattung und einem Bild, das die türkische Flagge über von Panzern zerschossenen Häusern zeigt, wurde Zehra Doğan am 21. Juli 2016 festgenommen und in Untersuchungshaft genommen. Die Anklage lautete „Mitgliedschaft“ und „Verbreiten von Propaganda für eine terroristische Organisation“. Am 9. Dezember 2016 wurde Zehra Doğan vom Vorwurf der Mitgliedschaft in einer terroristische Organisation freigesprochen, aber ein Berufungsgericht bestätigte am 2. Juni 2017 das erstinstanzliche Urteil über zwei Jahre, neun Monaten und 22 Tage Gefängnis wegen ihrer Aktivitäten in sozialen Medien und der „Verbreitung von Propaganda für eine terroristische Organisation“.

Seitdem sitzt sie im Typ E-Gefängnis von Amed (Diyarbakir). Die Nachrichtenagentur JINHA hingegen wurde im Oktober 2016 per Gesetzesdekret für verboten erklärt.

Der britische Street-Art-Künstler Banksy hatte vergangenen März mit einem großen Wandbild in New York gegen die Inhaftierung von Zehra Doğan protestiert. Das etwa 20 Meter breite Arbeit zeigte stellvertretend für die Tage ihrer Haftstrafe eine Strichliste, die an einer Stelle zugleich ein Gefängnisgitter darstellen.