Veranstaltung in Tübingen zur Lage der Frauen in Syrien

In Tübingen fand ein Vortragsabend zur aktuellen Lage der Frauen und Gemeinschaften in Syrien mit Fokus auf den Nordosten des Landes statt. Die Referentin von „Gemeinsam kämpfen“ hielt sich bis vor Kurzem noch selbst in der Region auf.

Mit Referentin von „Gemeinsam kämpfen“

Im Tübinger Veranstaltungszentrum Hirsch fand ein Vortragsabend zur aktuellen Lage der Frauen und Gemeinschaften in Syrien mit Fokus auf den Nordosten des Landes statt. Die Referentin, die von der feministischen Organisierung „Gemeinsam kämpfen“ nach Tübingen eingeladen war, verbrachte selber das vergangene Jahr im Zentrum der demokratischen Selbstverwaltung, die auch nach dem Sturz des Assad-Regimes weiter angegriffen wird.

Über 130 tote Zivilist:innen forderten vor allem türkische Drohnenschläge auf die Region, die Übergangsregierung in Damaskus zeigt sich davon sowie von anderen Kriegsverbrechen unbeeindruckt.

Nach einer politischen Einordnung der Situation ging es im Vortrag vor mehr als 30 Interessierten vor allem um die Organisierung der Frauen und den Widerstand gegen eine mögliche neue Diktatur. Mit Seminaren, Kongressen und Erklärungen zeigen die Frauen in Syrien, dass sie mit nichts anderem als einem dezentralen, demokratischen System einverstanden sind, dass die Rechte der Frauen als oberste Priorität verankert.

Anhand von Beispielen der Arbeit der Frauenorganisation SARA gegen Gewalt gegen Frauen konnten die Zuhörer:innen ein Verständnis für die Arbeitsweise und die Rolle der Frauenbewegung dort entwickeln. In nicht einmal 15 Jahren haben Frauen Strukturen in allen gesellschaftlichen Bereichen geschaffen, die der Garant dafür waren, dass der Nordosten bis heute die sicherste Region im Land ist.

In einer regen Diskussion ging es zum Ende unter anderem um die Akzeptanz der Männer für die Rechte der Frauen, die Situation von queeren Menschen und den Aufruf Abdullah Öcalans für einen Frieden im Mittleren Osten.