Die Bewegung der jungen kämpferischen Frauen (TekoJIN) hat eine Erklärung an „alle kämpferischen Frauen und der ganzen Welt“ zum internationalen Frauenkampftag 8. März abgegeben:
Jedes Jahr gehen wir am 8. März auf die Straßen. Millionen von Frauen gehen gegen das patriarchale System, welches die Frauen schlägt, unterdrückt, angreift, belästigt, vergewaltigt und ihren Körper als Objekt benutzt, auf die Straßen. Nachdem „Las Tesis" bekannt wurde, war für alle Frauen der Welt klar, dass das Problem an sich dieses System ist. Dieses System ist das System der Vergewaltigung, dieses System ist das System der Versklavung und Manipulation der Frau.
Angriffe auf Frauen werden immer mehr
Die gesamte Welt, besonders der türkische Staat ist ein Teil dieses Systems. Die Angriffe des faschistischen türkischen Staates auf die freien Berge Kurdistans sind genau mit diesem System in Verbundenheit. Das patriarchale System duldet die Selbstorganisierung und den Freiheitskampf der Frau nicht. Die Frauen auf den Bergen stellen ein Modell einer neuen Gesellschaft dar - einer Gesellschaft ohne das Patriarchat, einer Gesellschaft ohne kapitalistischen Elementen. Diese patriarchale Welt greift die Werte der Frauenbewegung an - Werte wie Geschlechterbefreiung, Unabhängigkeit, Demokratie und Ökologie. Diese Werte wurden basierend auf den Ideen Rêber APOs aufgebaut. Nun werden die Angriffe gegen die Frau immer mehr und härter, weil die Frauen immer mehr an Kraft gewinnen und das Patriarchat damit in die Enge getrieben wird!
In Nordkurdistan organisiert das mörderische und faschistische System des türkischen Staates seine Soldaten, um junge kurdische Frauen zu vergewaltigen, ihren Willen zu brechen und sie zu ermorden. Die führenden Frauen der Revolution in Rojava, welche die Vorreiterrolle der Demokratischen Nation spielen und die Umsetzung dessen praktizieren, werden immer mehr als Ziel ihrer Angriffe genommen. In Efrîn werden Frauen entführt, ermordet und verkauft. Kurz gesagt: In ganz Kurdistan werden diese brutalen Angriffe nicht mehr akzeptiert!
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie werden die Übergriffe auf die Frauen weltweit immer mehr! Auch in Europa sind physische als auch psychologische Angriffe mehr geworden. Das Zentrum des Faschismus und Kapitalismus wertet die Frau ab und stellt sie lediglich als ein Objekt dar, als Ware, als Sexobjekt.
Mittels digitaler Medien, Werbungen, Filmen, Musik und Serien setzt man uns jungen Frauen so schreckliche Maßstäbe, dass wir außer an Politik immer an uns selbst und eine verfälschte Schönheit denken sollen. Mit allen möglichen Mitteln wird versucht, uns von unseren Prinzipien, unserer Identität, unserer Kultur und unserer Heimat zu entfernen, sodass wir unter diesem System komplett versklavt werden können. Die meisten Angriffen zielen damit auf junge Frauen ab, denn die jungen Frauen sind der Motor und die Dynamik der Gesellschaft - die Hoffnung einer freien Gesellschaft. Diese Dynamik soll unterdrückt werden.
Dem Erbe kämpfender Frauen gerecht werden
Gegen ein solches organisiertes System müssen wir auch unseren Kampf verstärken und unsere Organisierung erweitern. Autonome Organisierung und gemeinsamer Kampf sind ein großer Schlag gegen das Patriarchat. Denn auf dieser Weise kann das System uns nicht voneinander trennen, nicht zerschlagen und es kann uns nicht so einfach angreifen. Unser Kampf ist stark!
Doch dazu müssen wir physisch und geistig zueinanderfinden. Auf dieser Weise können wir das Erbe der großen Göttinnen, der Hexen, der Frauen wie Rosa, Zîlan und Bêrîtan fortsetzen. Wir können auch so in Europa die Rache von Heval Sara, Heval Rojbîn und Heval Ronahî sein. Wir können die Rache der Frauen sein, welche männlicher Angriffe ausgesetzt sind. Wir können gemeinsam kämpfen und zu einer großen Aktion werden. Am diesjährigen 8. März wollen wir nochmals gemeinsam mit allen Frauen weltweit unsere Stimme erheben und das patriarchale System zum Zittern bringen.
Der 8. März ist für uns nicht nur ein einziger Tag. Wir wollen jeden Tag zum Frauenkampftag machen, weil es die Frauen sind, die diese Welt verändern können. Am meisten haben wir dies im Kampf der Jungen Frauen bei der „Fridays For Future“-Bewegung gesehen, wir haben es beim Widerstand der Frauen in Polen gesehen, in Chile, im Sudan, im Iran, in Libanon, in Rojava (Westkurdistan), in Heftanîn, und zu allerletzt haben wir es im erfolgreichen Widerstand von Gare gesehen!
Wir sagen NEIN!
Wir akzeptieren diese Vergewaltigungskultur und dieses schmutzige System nicht mehr länger! Wir sagen NEIN zur Vergewaltigungskultur! Wir sagen NEIN zur Politik der Frauenmorde! Wir sagen NEIN zum verfälschten Leben und der Freiheit, welche uns das kapitalistische System auferlegt! Für uns ist es an der Zeit für die Freiheit der Frau und der Gesellschaft. Aus diesem Grund rufen wir nochmals alle jungen Frauen dazu auf, an den Aktionen zum 8. März teilzunehmen, sich an der autonomen Organisierung der Frau zu beteiligen und Angriffen nicht zu schweigen. Es ist die Zeit gekommen, für die Freiheit Rêber APOs, für eine freie Gesellschaft - für die eigene Freiheit zu kämpfen! Jin, Jiyan, Azadî!