„Terrorpropaganda“ in sozialen Medien
Die Feministin Juliana Gözen ist bei einer Razzia in ihrer Wohnung in Izmir festgenommen worden. Wie der Verein für Medien und Recht (MLSA) mitteilte, werde ihr „Propaganda für eine Terrororganisation“ vorgeworfen. Grund dafür seien Postings in digitalen Netzwerken. Die Polizei brachte Gözen auf das Präsidium im Zentrum von Izmir. Dort soll sie einer Befragung unterzogen werden.
Gözen ist Mitglied des Sprecherausschusses der Partei für soziale Freiheit (TÖP), die sich für eine demokratische Türkei einsetzt, in der Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit für alle gelten. Sie steht für Sozialökologie, sozialistischen Feminismus und das friedliche Zusammenleben verschiedener ethnischer und religiöser Gruppen.
Darüber hinaus gehört Gözen zu den Mitbegründerinnen des feministischen Frauennetzwerks „Lila Solidarität“ (tr. Mor DayanışmaI). Die Organisation verurteile die Festnahme als politisch motiviert. „Ihr werdet es nicht zustande bringen können, Sozialistinnen und Feministinnen mit euren konstruierten Vorwürfen und eurer frauenfeindlichen Politik einzuschüchtern“, schrieb das Netzwerk auf X.
Auch der Frauenrat der Partei der Völker für Gleichberechtigung und Demokratie (DEM) sprach von einem frauenfeindlichen Vorgehen. „Lasst unsere Freundin umgehend frei“, forderte das Gremium.