Kurdische Alphabetisierungskurse in Kobanê

Die Frauenbewegung Kongreya Star hat Alphabetisierungskurse für Mütter in den Kommunen in Kobanê gestartet.

Die Kommunen stellen die kleinste Selbstverwaltungseinheit der radikaldemokratischen Verwaltung von Rojava und Nordsyrien dar. Sie bestehen aus etwa 150 Haushalten und sind Räte, in denen sich die Menschen der Straßen, Dörfer oder Häuserblocks selbst repräsentieren und verwalten.

Auf Anforderung von Müttern in Kobanê hat die Frauenbewegung Kongreya Star ein Kurdisch-Alphabetisierungsprogramm in den Kommunen gestartet. Viele ältere Frauen können nicht schreiben und lesen oder beherrschen nur die arabische Schrift. Die Nachrichtenagentur ANHA besuchte einen dieser Kurse in der Kommune Şehîd Basil im Viertel Botan Rojava in Kobanê. An dem Kurs nehmen zwanzig Frauen im Alter zwischen 30 und über 70 Jahren teil. Die Lehrerin Emine Mihemed berichtet über die große Begeisterung der Mütter und sagt: „Vor der Revolution von Rojava hatten wir nicht die Möglichkeit, unsere Muttersprache zu lernen. Jetzt können wir sie frei lernen. Unsere Mütter beschäftigen sich sehr intensiv damit, Kurdisch schreiben und lesen zu lernen.

Die Sprache macht die Identität eines Menschen aus“

Xanim Hesen (74) sagt zu dem von ihr besuchten Kurs: „Alle Mütter in unserer Kommune lernen jetzt ihre Muttersprache. Wir haben große Opfer für die kurdische Sprache gebracht.“ Medîne Elî (40) sagt, dass alle, die sich vor der Revolution für die kurdische Identität eingesetzt haben, vom Regime bestraft wurden: „Wir sind ein bisschen spät dran, aber dennoch lernen wir jetzt unsere Sprache schreiben und lesen. Wir haben unseren Kindern beigebracht, Kurdisch zu sprechen. Alle Mütter sollten auch lernen, Kurdisch zu lesen und zu schreiben.“

Kongreya Star bereitet in allen Kommunen der Stadt die Einrichtung solcher Kurse vor.