Minbic: Tatverdächtiger im Kindermord-Fall gefasst

Nach der Vergewaltigung und dem Mord an einer Fünfjährigen in Minbic ist ein Tatverdächtiger gefasst worden. Es handelt sich um den Bruder des Kindes.

Nach der Vergewaltigung und dem Mord an einem fünfjährigen Kind in Minbic haben die Sicherheitskräfte der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien (Asayîş) einen Tatverdächtigen gefasst. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um den eigenen Bruder des Mädchens handeln. Eine DNA-Spur am Tatort stammte von dem Mann, hieß es. Er wurde bereits von Antiterroreinheiten der Asayîş in Minbic festgenommen und sitzt seit Sonntag in Untersuchungshaft. Auch zwei Schwestern wurden verhaftet. Ihnen wird unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen. Außerdem werden sie beschuldigt, die Tat verschwiegen zu haben.

Ganz Nordostsyrien steht nach der brutalen Tat an der fünfjährigen Yasmin unter Schock. Die Menschen können es noch gar nicht fassen, die Trauer und Betroffenheit ist groß. Erst am Samstag war bekannt geworden, dass das Kind bereits am Donnerstag in seinem elterlichen Haus zuerst vergewaltigt und dann erstochen wurde. Seitdem weichen Aktivistinnen von Frauenorganisationen in vielen Städten nicht mehr von der Straße und fordern, dass der Täter wegen besonders grausamen Mordes angeklagt wird.

„Wir ermahnen die Sicherheits- und Justizbehörden der Region, Kinderrechte und Kindergesetze überall in den Autonomiegebieten mit Nachdruck durchzusetzen”, fordert Fatime al-Said, Ko-Vorsitzende des Kinderrechtsbüros für Tabqa. Die Abteilung für Kinder- und Frauenrechte der Stadtverwaltung von Minbic verlangt einen öffentlichen Prozess, an dem die Bevölkerung und insbesondere Frauen beteiligt sind.

Über den Tatverdächtigen im Fall Yasmin ist bekannt, dass er wegen verschiedener Drogendelikte vorbestraft ist und zur Fahndung ausgeschrieben war.