KCK: Nur der gemeinsame Kampf der Völker führt zum Erfolg

Die KCK analysiert die Massaker von Gazi und Qamişlo in einer aktuellen Erklärung als Zeichen der Angst zweier Regime vor dem gemeinsamen Kampf der Völker gegen faschistische Mentalität und Unterdrückung.

Massaker von Gazi und Qamişlo

Anlässlich des Jahrestags der Massaker in Gazi und Qamişlo gedenkt der Ko-Vorstand der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) in einer Erklärung der Ermordeten und betont, dass nur der gemeinsame Kampf der Völker gegen faschistische Regime zum Erfolg führen kann.

„Dreißig Jahre sind seit dem Massaker von Gazi 1995 und einundzwanzig Jahre seit dem Massaker von Qamişlo im Jahr 2004 vergangen. Beide haben sich tief in das Gedächtnis unserer Völker eingeprägt. Anlässlich dieser Jahrestage verurteilen wir erneut diese unmenschlichen Massaker und gedenken mit Respekt und Dankbarkeit all jener, die ihr Leben für die Revolution und die Demokratie gegeben haben“, heißt es hierzu in der Veröffentlichung.

Schlag gegen die Geschwisterlichkeit der Völker

Die KCK betont, dass die Massaker von zwei Staaten verübt wurden, die einer faschistischen Mentalität folgten und ihre paramilitärischen Kräfte aus Angst vor einem gemeinsamen Kampf der Völker gegen diese einsetzten. So sei das Gazi-Massaker, das am 12. März 1995 im Istanbuler Stadtteil Gazi gegen die alevitischen Bevölkerung von der Polizei durchgeführt wurde, ein Angriff auf die Annäherung zwischen dem sich entwickelnden revolutionären Kampf in Kurdistan und der demokratischen sozialistischen Bewegung in der Türkei sowie dem alevitischen Volk gewesen. In Qamişlo, wo das Baath-Regime am 12. März 2004 bei einem Fußballspiel im Stadion ein Massaker gegen Kurd:innen verübte, sei die Geschwisterlichkeit und das gemeinsame Leben des kurdischen und arabischen Volkes angegriffen worden.

Solidarität und Revolution als Antwort auf Massaker

Diese Angriffe haben ihr Ziel der Zerschlagung der Geschwisterlichkeit nach KCK-Analyse jedoch nicht erreichen können. Das Ideal des freien und gleichberechtigten Zusammenlebens würde von den Völkern nach wie vor angestrebt werden und die Werte, die dieser Kampf bereits geschaffen habe, vereitelten solche Angriffe.

„Sowohl die sich entwickelnde Solidarität und gemeinsame Kampfstrategie unter den Völkern der Türkei als auch die Revolution von Rojava und das demokratische System von Nord- und Ostsyrien sind historische Ergebnisse davon. Diese historischen Entwicklungen waren die angemessenste Antwort auf die Massaker“, so die Bewertung des Ko-Vorsitzes der KCK.

Massaker an kulturellen und religiösen Minderheiten auch heute noch Realität

Die KCK warnt davor, dass die Mentalität, die den Massakern von damals zugrunde lag, auch heute noch nicht überwunden worden sei. Im Gegenteil sei diese Mentalität der Massaker durch verschiedene Bemühungen aufrecht erhalten worden und habe den Weg für neues Blutvergießen geebnet. Der Ko-Vorstand verurteilt die Massaker der letzten Tage an der alawitischen Bevölkerung in der Küstenregion Syriens:

„Selbst in diesem Augenblick, in dem wir der Opfer gedenken, werden neue Massaker verübt. Wir sind mit der Realität eines Massakers an der alawitischen Bevölkerung in Syrien konfrontiert, das immer noch andauert. Wir erklären erneut, dass wir dieses Massaker an den Alawit:innen aufs Schärfste verurteilen.“

Das Statement schließt mit einem Aufruf an die Völker. Die Massaker könnten nur beendet werden, wenn die Völker sich zusammenschließen und einen gemeinsamen Kampf gegen die faschistische Mentalität und die Ziele derjenigen Kräfte führen, die eben diesen Zusammenschluss der Völker fürchteten und ein gleichberechtigtes Leben verhindern wollten.

Der 12. März in Gazi und Qamişlo

Am 12. März jähren sich die Massaker von Istanbul-Gazi 1999 und von Qamişlo 2004. Das Massaker von Gazi im gleichnamigen Bezirk Istanbuls und dem gegenüberliegenden Ümraniye dauerte vom 12. bis 15. März 1995 an und richtete sich gegen die alevitische Bevölkerung. Bei den Angriffen durch staatliche und parastaatliche Kräfte wurden mindestens 20 Menschen ermordet und weit über 300 verletzt. Die Täter genießen noch immer Straffreiheit.

Am 12. März 2004 organisierte das syrische Baath-Regime im Anschluss an ein Fußballspiel in Qamişlo Auseinandersetzungen. Hierbei wurden 32 kurdische Menschen getötet. Nach diesem Massaker brach ein Aufstand aus, der ganz Rojava erfasste und sich sogar bis Aleppo und Damaskus ausbreitete. Er gilt als erster Massenaufstand in Rojava und stellt eine Initialzündung für die spätere Revolution dar.

Foto: Symbolbild