Hamburg: Podiumsdiskussion zu Öcalans Aufruf

Bei einer Podiumsdiskussion an der Universität Hamburg sind Abdullah Öcalans „Aufruf für Frieden und eine demokratische Gesellschaft“ sowie das Abkommen zwischen HTS-Führer al-Scharaa und QSD-Generalkommandant Mazlum Abdi besprochen worden.

Gemeinsame Einordnung

In Hamburg fand am Mittwoch eine Podiumsdiskussion über die aktuellen politischen Entwicklungen in Rojava (Westkurdistan) und Bakur (Nordkurdistan) statt, bei der insbesondere Abdullah Öcalans „Aufruf für Frieden und eine demokratische Gesellschaft“ sowie das Abkommen zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und der „Hayat Tahrir al-Sham“ (HTS) kritisch beleuchtet wurden. Das Bündnis Hamburg für Rojava und der ehemalige HDP-Abgeordnete Ziya Pir kamen an die Universität Hamburg, um begleitet von der Moderation der kurdischen Studierenden über diese beiden zentralen Themen zu diskutieren. Ziel der Veranstaltung war es, die rasanten Entwicklungen geopolitisch und historisch einzuordnen und eine offene Diskussionen mit dem Publikum zu führen.

Breites Spektrum an Fragen

Die Veranstaltung bot eine tiefgehende Analyse der geopolitischen Lage und ermöglichte einen offenen Austausch zwischen Expert:innen und dem Publikum. Im Rahmen der Podiumsdiskussion wurde zudem versucht, mögliche zukünftige Auswirkungen dieser zwei zentralen politischen Entwicklungen in Bakur und Rojava abzuwägen. Dafür wurde die Entstehungsgeschichte der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und die Gründung der QSD sowie der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) rekapituliert. Vom Publikum kamen Fragen zu möglichen politischen Verläufen, der Bedeutung von Abdullah Öcalans Aufruf und der Bandbreite an möglichen Auswirkungen des Abkommens zwischen HTS und QSD auf die Autonomieverwaltung.

Öcalans Aufruf und QSD-HTS-Abkommen als zentrale Themen

Ein Schwerpunkt der Diskussion lag auf der aktuellen politischen Situation in der Türkei und Syrien sowie deren Effekt auf die kurdische Bewegung. Insbesondere die Inhaftierung Abdullah Öcalans und die anhaltenden Repressionen gegen die kurdische Bevölkerung in Bakur wurden ausführlich thematisiert. Die Podiumsteilnehmer:innen betonten die Bedeutung von Öcalans „Aufruf für Frieden und eine demokratische Gesellschaft“ als mögliche Grundlage für eine friedliche Lösung der kurdischen Frage. Gleichzeitig wurde die Zusammenarbeit zwischen den Demokratischen Kräften Syriens und verschiedenen Akteur:innen in der Region kritisch beleuchtet, insbesondere im Hinblick auf das jüngst geschlossene Abkommen mit der HTS. Dabei wurde diskutiert, inwiefern solche diplomatischen Schritte die Autonomieverwaltung stärken oder möglicherweise neue Herausforderungen mit sich bringen werden. Die Veranstaltung bot nicht nur eine tiefgehende politische Analyse, sondern auch eine Plattform des offenen Austauschs zwischen den Redner:innen und dem Publikum, welches mit zahlreichen Fragen und Kommentaren zu einer lebhaften Debatte beitrug.