HPG gedenken Guerillakommandantinnen Destîna und Rojda

Die YJA-Star-Kommandantinnen Destîna Esendere und Rojda Cizîr sind im November 2021 im Zuge einer türkischen Militäroperation in Besta ums Leben gekommen. Die HPG haben nun ihre vollständigen Identitäten veröffentlicht und würdigen ihren Kampf.

Die Guerillakommandantinnen Destîna Esendere und Rojda Cizîr sind im vergangenen November im Kampf gegen die türkische Armee in Şirnex (tr. Şırnak) gefallen. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mit. Die Kämpferinnen gehörten den Verbänden freier Frauen (YJA Star) an und waren Teil der Regionalkommandantur der kurdischen Frauenguerilla. Am 9. November 2021 kamen sie im Zuge einer Militäroperation in der Besta-Region ums Leben. Die HPG gedenken ihrer mit Respekt und Dankbarkeit und sprechen den Gefallenenangehörigen sowie dem kurdischen Volk ihr Mitgefühl aus.

                                    

Codename: Destîna Esendere

Vor- und Nachname: Besna Eraslan

Geburtsort: Colemêrg

Namen von Mutter und Vater: Baran – Mehmet

Todestag und -ort: 9. November 2021 / Besta

 

 

Codename: Rojda Cizîr

Vor- und Nachname: Mihriban Karaduman

Geburtsort: Şirnex

Namen von Mutter und Vater: Xezal – Ömer

Todestag und -ort: 9. November 2021 / Besta

 

HPG: Zwei Pionierinnen der Kommandoführung der YJA Star

„Unsere Freundinnen Destîna und Rojda waren beispielgebende Vorkämpferinnen des Paradigmas apoistischer Militanz. Sie waren in die Reihen der Guerilla gekommen, um die Massaker des genozidalen türkischen Staates an unserem Volk zu rächen. Ihr gesamtes Dasein im Kampf zeichneten sie sich als Pionierinnen der Kommandoführung der YJA Star aus. Ihr Verlust ist uns eine Direktive, den Widerstand zu erweitern“, erklären die HPG zum Tod der Kommandantinnen.

Destîna Esendere

Destîna Esendere wurde in Gever (Yüksekova) in der nordkurdischen Provinz Colemêrg (Hakkari) als Tochter einer ursprünglich aus Rojhilat (Ostkurdistan/Iran) stammenden Familie geboren. Sie wuchs in einem patriotischen Umfeld auf und entwickelte früh ein politisches Bewusstsein für die von Krieg und Unterdrückung geprägte Gesellschaft Kurdistans. Als sich 2014 abzeichnete, dass der türkische Staat seine Vernichtungsstrategie gegen die kurdische Existenz auf eine neue Stufe anheben würde, fasste Destîna Esendere den Entschluss, in die Berge zu gehen. Nach einer ideologischen und militärischen Ausbildung beteiligte sie sich in Kerkûk und Mexmûr am Kampf gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS). Danach hielt sie sich für einige Jahre in den Medya-Verteidigungsgebieten auf. Ab 2018 kämpfte Destîna Esendere in der Botan-Region. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie sich bereits zu einer versierten Guerillakommandantin entwickelt. „Sie nutzte jeden Moment ihres Wirkens im Kampf dafür, den Feind zu besiegen, und beteiligte sich an einer Vielzahl von Aktionen in Botan. Jede Kugel, die Destîna abfeuerte, war Ausdruck ihrer Wut und einer entschiedenen Haltung gegen Versuche, unser Volk zu vernichten“, schreiben die HPG in einem Nachruf auf die Kommandantin.


Rojda Cizîr

Rojda Cizîr wurde in Şirnex geboren. Sie entstammte einer Familie, deren Patriotismus und Widerstand gegen die Unterdrückung des türkischen Staates zur Tradition ganzer Generationen gehören. Seit 2015 war Rojda Cizîr in den Reihen der Guerilla aktiv. Nach ihrer militärischen und ideologischen Ausbildung in den Medya-Verteidigungsgebieten hielt sie sich zunächst in der für ihre Schwierigkeiten bekannten Zap-Region auf. Dort beteiligte sie sich an diversen Aktionen und Offensiven gegen türkische Besatzungstruppen.


2021 kehrte Rojda Cizîr in ihre Heimat, die Botan-Region, zurück, diesmal jedoch als Kommandantin der YJA Star. „Auch wenn ihr dortiger Aufenthalt nicht von Dauer war, so hinterließ Hevala Rojda durch eine selbstlose Persönlichkeit, aufrichtige Liebe ihren Weggefährtinnen und Freunden gegenüber und ihre protagonistische Rolle im Kampf einen tiefen Eindruck“, erklären die HPG.