Frauenmord in Reşqelas

In der nordkurdischen Provinz Reşqelas hat ein 29-Jähriger seine Partnerin erschossen. Anschließend versuchte er sich selbst umzubringen, überlebte aber schwer verletzt.

In der nordkurdischen Provinz Reşqelas (Iğdır) ist eine Frau Opfer eines Feminizids geworden. Die 24-jährige Ebru A. wurde am Neujahrstag von ihrem Ehemann Umut A. erschossen. Anschließend versuchte er sich selbst umzubringen, überlebte den Schuss in den Brustbereich aber schwer verletzt.

Von den Nachbarn verständigte Polizisten und Rettungskräfte konnten nur noch den Tod von Ebru A. feststellen. Der Täter wurde unterdessen im städtischen Krankenhaus in Reşqelas notoperiert.

Mindestens 474 Frauen im Jahr 2019 ermordet

In der Türkei sind nach Angaben der Plattform „Wir stoppen Frauenmorde“ (Kadın Cinayetlerini Durduracağız Platformu, KCDP) 474 Frauen im Jahr 2019 ermordet worden. In fast allen Fällen stammte der Täter aus dem engsten Bekanntenkreis. Das Bündnis verweist in seinem am Silvestertag vorgestellten Jahresbericht zu männlicher Gewalt gegen Frauen und Kinder in der Türkei auf die ansteigende Anzahl von Feminiziden und kritisiert, dass die Behörden sich nicht ansatzweise so stark wie Frauen für die Einhaltung von Gesetzen und der Istanbul-Konvention engagieren. Vorschriften wie beispielsweise das Gesetz Nr. 6284, das nach Angaben der AKP-Regierung als „Schutzmantel für Frauen“ wirken soll, oder die Istanbul-Konvention (Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt), werden nicht effizient durchgesetzt.

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