Befreite Ezidinnen auf dem Weg nach Şengal

Zwei Ezidinnen, die in Nordsyrien aus der Gewalt des sogenannten „IS“ befreit wurden, kehren in ihre Heimat Şengal zurück.

Zwei ezidische Frauen, die in Nordsyrien aus der Gewalt der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) befreit worden sind, sind auf dem Weg in ihre Heimat Şengal. Die Ezidinnen im Alter von 19 und 20 Jahren wurden heute von Mitarbeiter*innen des Mala Êzidiyan (Haus der Eziden) im nordostsyrischen Hesekê Richtung Südkurdistan verabschiedet. Dort wartet bereits die Ezidische Frauenstiftung, um sie in Empfang zu nehmen und ihre Rückkehr an ihre Wohnorte zu organisieren.

Bei einer der Ezidinnen handelt es sich um Rena Ebas (20). Sie wurde in einem Dorf nahe Minbic vom lokalen Militärrat aus der IS-Gefangenschaft befreit. Die 19-jährige Elmaz Sebri hielt sich seit der Zerschlagung der letzten IS-Bation al-Baghouz im vergangenen März im Camp Hol (al-Haul) auf. IS-Anhängerinnen hatten angegeben, sie sei eine Angehörige. Die Kräfte der Inneren Sicherheit konnten jedoch herausfinden, dass Sebri als Jugendliche aus Şengal verschleppt wurde.

Vor dem Angriff auf Şengal lebten in der Region, die als Hauptsiedlungsgebiet der Ezid*innen gilt, etwa 420.000 Menschen. Mit dem IS-Überfall auf Şengal am 3. August 2014 wurden Tausende ermordet und etwa 6000 Menschen entführt. Während der Angriffe befanden sich etwa 300.000 Ezidinnen und Eziden in direkter Lebensgefahr. 3451 von ihnen konnten bei Operationen der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) in den letzten Jahren befreit werden. Mindestens 2.500 Ezid*innen gelten immer noch als vermisst.