Zur Teilnahme an Vereidigung von Dorfschützern gezwungen

Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung von Edremit wurden zur Teilnahme an Vereidigung von Dorfschützern gezwungen.

Atıf Çiçekli, von der Türkei in der Provinz Van in Nordkurdistan eingesetzter Zwangsverwalter von Edremit, hat das Personal der Stadtverwaltung gezwungen, an einer Vereidigung von 126 Paramilitärs, sogenannten Dorfschützern, teilzunehmen. Çiçekli war bereits in der Vergangenheit wegen armenierfeindlichen Äußerungen und beleidigenden Angriffen auf die DBP-Stadtverwaltungen bekannt geworden.

In Van wurden 2.488 Paramilitärs auf eigenen Wunsch verrentet. Die Regierung will diese mit 4.476 weiteren „Dorschützern“ ersetzen. Insbesondere in den Dörfern um Edremit wird intensiv versucht, weitere „Dorfschützer“ zu rekrutieren. Im Nur Tatar Sport Salon wurde für 126 neue Paramilitärs eine Vereidigungszeremonie durchgeführt. An der Zeremonie nahmen der Gouverneur von Van und Zwangsverwalter der Stadtverwaltung Murat Zorluoğlu, der Landrat und Zwangsverwalter von Edremit Atıf Çiçekli, der General Salih Karataş, der Kreisjandarmakommandant von Van Yavuz Özfidan, der Kreismufti Nimetullah Arvas, der Bürgermeister von Tuşba Fevzi Özgökçe und „Dorfschützer“ an der Zeremonie teil.

Der Zwangsverwalter von Edremit verpflichtete das Personal der Stadtverwaltung an der Zeremonie teilzunehmen und drohte: „Heute werden wir einmal mehr sehen, wer für wen ist.“ Ein Teil des Personals nahm trotzdem nicht an der Zeremonie teil. Diejenigen, die sich für ihr Nichtteilnahme entschuldigten, wurden mit Gewalt zur Zeremonie gebracht. Das Personal der Stadtverwaltung musste während der Vereidigungszeremonie stundenlang in militärischer Haltung stramm stehen.