Die kurdischen Jugenddachverbände TEKO-JIN (Bewegung der jungen kämpferischen Frauen) und TCŞ (Bewegung der revolutionären Jugend) rufen zur Teilnahme an einer zentralen Demonstration für die Freiheit Abdullah Öcalans am 17. Oktober in Mannheim auf. Die Veranstaltung findet unter dem Motto „Bi Hev re Serhildan“ anlässlichlich der gleichnamigen Offensive der kurdischen Jugendbewegung statt.

Mit der Demonstration möchten beide Organisationen Aufmerksamkeit für die Freilassung des kurdischen Vordenkers schaffen, der seit mehr als zwei Jahrzehnten auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali inhaftiert ist. In einem gemeinsamen Aufruf von TEKO-JIN und TCŞ heißt es:

„Die von Rêber Apo in Kurdistan entwickelte Haltung des freien Menschen hat sich für die Hegemonialmächte, die sich als die Eigentümer der Welt sehen, zur größten Bedrohung entfaltet. Während der gesamten Menschheitsgeschichte wurde versucht, Kurdistan und den Mittleren Osten, zu erobern. Doch durch den Widerstand Rêber Apos entwickelte sich diese Region zum Zentrum des Kampfes gegen das System der Hegemonialmächte.

Das am 9. Oktober 1998 gestartete internationale Kompott war eine Operation, die darauf abzielte, diesen Widerstand zu brechen, um ausgehend von Kurdistan die Herrschaft über den gesamten Mittleren Osten zu ergreifen und die Lebensdauer der kapitalistischen Moderne zu verlängern. Diese Kräfte wollen mit dem Dritten Weltkrieg gegen die Völker des Mittleren Osten das kurdische Volk opfern und den ‚Göttern’ der Mächtigen widmen. Der Grund, weshalb sie auf Rêber Apo abzielen ist, dass er das größte ideologische und praktische Hindernis vor einem neuen Massaker in der Geschichte des kurdischen Volkes ist.

Rêber Apo enthüllte die wahre Geschichte dieser Region, welcher der Ursprungsort der Zivilisation ist, und nahm dafür alle faschistischen Kräfte als Gegner auf. Wir verurteilen alle Staaten, Personen und Institutionen, die am internationalen Komplott gegen die Person Abdullah Öcalans und damit gegen die Völker Kurdistans, alle freiheitsstrebenden Menschen, die Jugend und Frauen, beteiligt waren.“

Europa gehöre zu den wichtigsten Akteuren beim Komplott gegen Öcalan. Der heute 72-Jährige sei mit einer „in der Geschichte vergleichslosen internationalen Zusammenarbeit“ festgenommen worden. „Die europäischen Staaten und ihre Institutionen sind aber auch weiterhin das größte Hindernis für die physische Freiheit Rêber Apos. Für die kurdische Jugend sind die Haftbedingungen Öcalans, die nichts anderes als Folter sind, in keiner Weise mehr erträglich. Nur eine Entwicklung, die auf die Freiheit des PKK-Begründers abzielt, ist ausreichend. Für die physische Freiheit Öcalans wird die kurdische Jugend die wichtigste Rolle spielen.

Die Zeit ist gekommen, unsere Wut gegen die vom Feind Kurdistans durchgeführten Massaker, Vergewaltigungen, Besatzungen, den Faschismus und die Geiselhaft Rêber Apos in Aktionen umzuwandeln. Die Zeit ist gekommen, ihm Freiheit zu verschaffen. Lasst uns mit dem Geist der jugendlichen Hingabe an den Aktionen teilnehmen. Wir laden alle in Europa lebenden kurdischen und internationalistischen Jugendlichen dazu ein, im Rahmen der Kampagne für die physische Freiheit Rêber Apos ununterbrochen an Aktionen teilzunehmen und ‚Für die Freiheit Abdullah Öcalans – Gemeinsam Serhildan‘ zu fordern. Deshalb rufen wir alle dazu auf, am 17. Oktober an der großen Jugenddemonstration in Mannheim teilzunehmen.“