Die „Zivilen Verteidigungseinheiten“ (Yekîneyên Parastina Sivîl) haben sich zu Anschlägen auf „Kollaborateure der AKP-MHP“ in Amed (Diyarbakir), Denizli und Osmaniye bekannt.

Wie die nach einem im Widerstand in Şirnex (Şırnak) gefallenen Kämpfer benannte YPS-Gruppe „Racheeinheit Şehîd Soro Devran“ mitteilt, ist am 23. Mai um drei Uhr nachts im Stadtteil Gaziler in Amed das Auto eines „Zivilpolizisten und Kurdenmörders“ bei einer Sabotageaktion zerstört worden. Am selben Tag fanden Sabotageaktionen in einer Möbelproduktionsstätte und einer Metallfabrik an der Straße zwischen Osmaniye und Dîlok (Antep) statt. Beide Firmen, die laut YPS „Kollaborateuren des faschistischen AKP-Regimes“ gehörten, brannten vollständig aus. Die YPS schätzen den entstandenen Sachschaden auf mindestens fünf Millionen TL.

Am 20. Mai wurde eine Firma in Denizli bei einer Sabotageaktion zu weiten Teilen zerstört. Die Firma verkaufte nach YPS-Angaben „militärisches Material“ und gehörte einem „Faschisten der AKP-MHP“.

In der Erklärung heißt es weiter, dass die Anschläge im Rahmen der von den YPS Anfang Mai angekündigten „Vergeltungsoffensive gegen Kolonialisten, Agenten und Kollaborateure“ stattgefunden haben und Devran Soro sowie allen im Kampf für Selbstbestimmung Gefallenen gewidmet sind: „Wir werden die Kolonialisten und Kollaborateure in allen Städten Kurdistans und der Türkei weiter angreifen.“

Die „Racheeinheit Şehîd Soro Devran“ ruft in ihrer Erklärung alle Kurden dazu auf, eigene Vergeltungsaktionen an ihren jeweiligen Aufenthaltsorten durchzuführen.

Militante Gruppen in der Türkei

In der Türkei und Nordkurdistan führen verschiedene militante Gruppen seit geraumer Zeit Anschläge durch, die sich überwiegend gegen Gebäude und Fahrzeuge richten. Neben den YPS/YPS-Jin agieren Gruppen unter den Namen „Kinder des Feuers“ und „Racheeinheiten“. Auch die Stadtguerilla der Vereinigten Revolutionsbewegung der Völker (Halkların Birleşik Devrim Hareketi, HBDH) macht immer wieder mit spektakulären Anschlägen auf ihr Anliegen aufmerksam.