Weitere Festnahmewellen in der Türkei

Im Vorfeld der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei hat eine neue Repressionswelle gegen die kurdische Opposition eingesetzt. In mindestens zehn Städten kam es heute Festnahmeoperationen.

Im Vorfeld der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei hat eine neue Repressionswelle gegen die kurdische Opposition eingesetzt. Es kommt fast täglich zu Massenfestnahmen. Heute fanden zeitgleich Festnahmen in verschiedenen Verfahren statt. Bei einer von der Generalstaatsanwaltschaft Şırnak (ku. Şirnex) angeordneten Operation wurden zahlreiche Jugendaktivist:innen in Silopiya festgenommen. Die genaue Anzahl der Festgenommenen liegt nicht vor, namentlich bekannt sind Mehmet D., Ridvan D., Özcan K. und Umut Ö. Eine Begründung für die Festnahmen wurde nicht genannt. Auch in Ceyhan in der Mittelmeerprovinz Adana kam es aus unbekannten Gründen zu mehreren Festnahmen nach Hausdurchsuchungen.

In einem von der Generalstaatsanwaltschaft Urfa (ku. Riha) geführten Verfahren wurden Razzien in Riha, Êlih (tr. Batman), Mersin, Konya, Antalya, Bedlîs (Bitlis) und Istanbul durchgeführt, elf Personen wurden festgenommen.

Seit dem 25. April sind Hunderte Oppositionelle in der Türkei festgenommen worden, gegen über fünfzig Personen erging Haftbefehl wegen Unterstützung der PKK. Bei den Betroffenen handelt es sich um Politiker:innen, Journalist:innen, Künstler:innen, Gewerkschaftsmitglieder, Anwält:innen und Aktivist:innen, darunter auch Kandidat:innen der Grünen Linkspartei für die Parlamentswahlen am 14. Mai und sechs kurdische Journalist:innen.