Veranstaltung zu „Community Organizing“ in Aachen

Im kurdischen Volkshaus in Aachen hat eine Veranstaltung mit dem Titel „Community Organizing – Unsere Nachbar:innenschaft kennenlernen“ stattgefunden. Es ist der mittlerweile fünfte Vortrag dieser Veranstaltungsreihe gewesen.

Die beiden Gruppen „Gemeinsam Kämpfen Aachen“ und die „Initiative Kurdistan Aachen“ haben am Mittwochabend zum fünften Mal zu einer Veranstaltung ins kurdische Volkshaus eingeladen. Nachdem in den letzten Vorträgen beispielsweise über Ökologie und deutsche Waffenlieferungen an die Türkei geredet wurde, ging es dieses Mal darum, wie man sich mit der direkten Nachbarschaft organisieren kann. Der Vortrag wurde von zwei Menschen der „Initiative Demokratischer Konföderalismus“ (IDK) gehalten. Die IDK ist eine bundesweit agierende Initiative, die die Idee des Demokratischen Konföderalismus verbreiten will und diesen als Lösungsmodell, auch für Krisen in Deutschland, vorschlägt.

Zu Beginn des Vortrages wurde mit den anwesenden Menschen der Begriff Gesellschaft diskutiert. Zum einen ging es um eine Definitionsfindung, aber auch um das Thema, welche verschiedenen Arten von Gesellschaften es gibt. Ein Beispiel ist die natürliche Gesellschaft, welche keine strukturierte Unterdrückung mit sich bringt. Somit steht sie im Widerspruch zur vorherrschenden kapitalistischen Zivilisation. Im weiteren Verlauf ging es um die Unterschiede zwischen den Begriffen Gesellschaft und Volk. Der Begriff Gesellschaft wird meist als Analysebegriff und allumfassend gesehen, wobei Volk als Kampfbegriff benutzt wird, um beispielsweise den revolutionären Teil der Gesellschaft zu beschreiben.

Im letzten Teil des Vortrages ging es um die praktische Anwendung. Dafür wurde anhand vieler konkreter Beispiele erläutert, wie man gesellschaftsfähige basisdemokratische Strukturen mithilfe der Basisorganisation aufbauen kann. Ein wichtiger Fokus liegt dafür auf der persönlichen Kommunikation. Das reicht von gemeinsamen Anfahrten zu Demonstrationen bis zu Gesprächen im unmittelbaren Umfeld und aufsuchender Arbeit. Das Augenmerk liegt also nicht auf der theoretischen, sondern auf der praktischen Arbeit. Natürlich müssen dabei Fehler analysiert und verbessert werden. Wichtig zu erwähnen ist außerdem, dass solche Arbeiten nicht einfach so passieren, sondern immer von Initiativgruppen eingeleitet werden.

Zum Abschluss ging die Veranstaltung in viele kleinere Gespräche über, in denen teilweise auch schon über mögliche Aktionen gesprochen wurde, um die gerade dargestellte basisorganisatorische Arbeit zum Beispiel in Form von „KüfAs“ (Küche für Alle) umzusetzen.