USA stoppen militärische Geheimdienstkooperation mit Türkei

Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters haben die USA als Reaktion auf die türkische Invasion in Nordsyrien ein geheimes Kooperationsprogramm des militärischen Geheimdienstes mit der Türkei gestoppt.

Laut einer auf den Aussagen von vier US-Beamten basierenden Meldung der Nachrichtenagentur Reuters haben die USA ein geheimes Kooperationsprogramm des militärischen Geheimdienstes mit der Türkei gestoppt, das Ankara jahrelang dabei geholfen hat, kurdische PKK-Kämpfer ins Visier zu nehmen.

Die bisher nicht öffentlich gewordene US-Entscheidung, das Programm auf unbestimmte Zeit auszusetzen, soll als Reaktion auf den grenzüberschreitenden militärischen Einmarsch der Türkei in Rojava im Oktober getroffen worden sein. Die namentlich nicht genannten US-Beamten haben demnach ausgesagt, dass die USA Ende letzten Jahres die Missionen zur Sammlung nachrichtendienstlicher Informationen, die gegen die Kurdistan-Arbeiterpartei (PKK) gerichtet waren, eingestellt haben. Das US-Militär hatte die Missionen mit Drohnen durchgeführt, die vom türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik aus geflogen wurden. Die US-Drohnenflüge, die im Rahmen des seit 2007 laufenden Programms stattfanden, zielten laut Reuters „auf gebirgiges Gebiet im Nordirak nahe der türkischen Grenze“.

Eine Sprecherin des Pentagon äußerte sich nicht direkt zu bestimmten Programmen, bemerkte jedoch, dass die Vereinigten Staaten die PKK seit 1997 als terroristische Organisation bezeichnen. Ein türkischer Beamter soll bestätigt haben, dass das Programm gestoppt wurde.

„Dies macht den Anti-PKK-Kampf schwieriger und kostspieliger für die Türkei", sagte einer der vier US-Beamten gegenüber Reuters.