Türkei: Jugendorganisationen schließen sich zusammen

Jugendorganisationen in der Türkei wollen sich zu einem gemeinsamen Rat zusammenschließen. Die Gründung unter dem Namen „Vereinigter Jugendrat“ soll am Sonntag in Istanbul verkündet werden.

In der Türkei und Nordkurdistan aktive Jugendorganisationen wollen sich in einem gemeinsamen Rat zusammenschließen. Die Gründung des Zusammenschlusses unter dem Namen „Vereinigter Jugendrat“ soll am Sonntag auf einer Pressekonferenz in Istanbul verkündet werden.

Beteiligt daran sind der Jugendrat der Demokratischen Partei der Völker (HDP), „Neue Demokratische Jugend“, „Revolutionärer Studierendenverband“ (DÖB) und „Revolutionäre Kräfte der Jugend“ (DEV-GÜÇ).

Die Zusammenarbeit der Jugendorganisationen hat bereits im November vergangenen Jahres begonnen, als der HDP-Jugendrat zum gemeinsamen Kampf gegen Faschismus aufgerufen hat. „Es ist deutlich geworden, dass sich die Jugendbewegung gemeinsam organisieren muss. Deshalb haben wir beschlossen, dass wir basierend auf bestimmten Grundsätzen zusammenkommen und den praktischen Kampf gemeinsam organisieren“, sagt DÖB-Mitglied Muhammed Hizmetçi zu der Idee.

Der „Vereinigte Jugendrat“ soll junge Menschen aus unterschiedlichen Zusammenhängen in der gesamten Türkei ansprechen, führt der Student weiter aus: „Uns ist bewusst, dass wir eine historische Zeit durchleben. Der Faschismus macht sich überall bemerkbar. Auf der Straße werden Menschen festgenommen, die sich als Revolutionäre oder Demokraten bezeichnen. Menschen werden aus Hubschraubern geworfen und gefoltert. Werktätige stehen unter hohem Druck und es finden massive Angriffe auf Frauen statt. Die Probleme der Jugend haben sich ohnehin immens verstärkt. Uns ist klar, dass das Probleme sind, die uns alle betreffen und die nicht von einer Jugendorganisation allein bewältigt werden können. Deshalb ist es einfach ein Bedarf, dass wir zusammenkommen.“

Muhammed Erkiz vom Jugendrat der HDP erklärt dazu, dass viele junge Menschen auf der Suche nach Handlungsmöglichkeiten sind und der „Vereinigte Jugendrat“ als organisierter Ansprechpartner fungieren soll. Inhaltlich geht es um Fragen wie Ökologie, Frauen, Rechte und viele weitere Themen. Ein grundsätzliches Thema soll auch die Isolation Abdullah Öcalans sein: „Über die Isolation von Herrn Öcalan werden auch die Frauen, die Jugend und alle anderen gesellschaftlichen Gruppen isoliert. Der Vereinigte Jugendrat wird für ein Ende der Isolation kämpfen.“

Erkiz appelliert an alle Jugendlichen, von Arbeitern über Frauen bis zu Studierenden: „Wir sind nicht allein und müssen vor allem in diesem Bewusstsein handeln. Es ist das System, das uns in die Einsamkeit und bis in den Selbstmord treibt. Wir haben keine andere Wahl, als uns dagegen zu organisieren und die Angriffe auf uns zurückzuschlagen. In diesem Sinne laden wir alle Jugendlichen dazu ein, sich dem Vereinigten Jugendrat anzuschließen und am Sonntag zu unserer Gründungsveranstaltung zu kommen.“