Für eine Demokratie sind freie Medien eine wichtige Voraussetzung – beides ist in der Türkei nicht existent. Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat die Medien nahezu gleichgeschaltet, der Mainstream bringt nur das, was die Regierung will.
Am 31. März finden in der Türkei Kommunalwahlen statt. Wie auch schon bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im vergangenen Juni beklagt die HDP (Demokratische Partei der Völker) auch bei den bevorstehenden Wahlen eine eklatante Benachteiligung in der Medienberichterstattung. Die pro-kurdische Oppositionspartei steht unter einem absurden Embargo: Weder der Staatssender TRT, noch die großen Privatsender, die inzwischen ausnahmslos von regierungsnahen Unternehmern kontrolliert werden, wollen den Wahlwerbespot der HDP ausstrahlen. Eine Begründung dafür haben die TV-Anstalten bisher nicht geliefert.
Die HDP-Zentrale hat die Missachtung der Neutralitätspflicht durch die Medien scharf verurteilt und in den sozialen Medien zur Solidarität und Unterstützung aufgerufen. Unter dem Hashtag #EldenElePaylaşalım (in etwa: Von Hand zu Hand verteilen) kann die Wahlkampagne der HDP unterstützt werden.