Türkei verschweigt Verluste der Armee

Der türkische Staat verheimlicht die Anzahl von Soldaten, die bei Aktionen der kurdischen Guerilla ums Leben kommen. Auch über Mitglieder der Armee, die sich wegen Demoralisierung durch Suizid das Leben genommen haben, wird geschwiegen.

Die türkische Armee erleidet im Krieg gegen die kurdische Guerilla trotz technischer Überlegenheit weiterhin schwere Verluste.

Die Gräueltaten der türkischen Armee im schmutzigen Krieg in Kurdistan hinterlassen Spuren bei den Soldaten. Die Anzahl der Soldaten, die sich aufgrund von psychischen Erkrankungen das Leben genommen haben, wird verschwiegen.

Der türkische Soldat Oğuzhan Eser (22), der im Bezirk Çelê (Çukurca) in Colemêrg (Hakkari) seinen Militärdienst leistete, fuhr an die türkische Westküste nach Izmir in die Kreisstadt Bergama, um dort seinen Jahresurlaub zu verbringen. Später wurde die Leiche des Soldaten in der Nähe eines Wasserreservoirs von Jägern aufgefunden. Es wird berichtet, dass in seinem Körper Projektile gefunden worden seien und der Soldat höchstwahrscheinlich Selbstmord begangen habe.

Eser soll ein enger Freund des Spezialfeldwebels Harun Arvass gewesen sein, der bei einer Aktion der Guerilla ums Leben kam. Nach dem Vorfall soll Eser psychologische Unterstützung erhalten haben.

Immer wieder wird der Tod oder die Verletzungen vieler Soldaten von der türkischen Armee falsch dargestellt. Wie gestern bekannt gegeben wurde, sollen sich 15 türkische Soldaten angeblich bei einem Unfall verletzt haben, als sie unterwegs in einem Militärtransporter waren.

Gerade eben in der Woche zuvor kam heraus, dass der Soldat Yusuf Demiryürek, der laut türkischem Staat in einen Abgrund gestürzt und sein soll, am 28. November bei einer Aktion der Guerilla in Çelê getötet wurde.