Trauerfeier für Şoreş Amed in Bern

In Bern wurde eine Trauerfeier für Şoreş Amed (Devrim Kavak) ausgerichtet. Der Guerillakämpfer ist 2019 bei einem Angriff auf die Medya-Verteidigungsgebiete ums Leben gekommen.

Das kurdische Gesellschaftszentrum in Bern in der Schweiz hatte am Sonnabend zu einer Trauerfeier für Şoreş Amed (Devrim Kavak) geladen. Der Guerillakämpfer kam 2019 bei einem Angriff der Türkei auf die Medya-Verteidigungsgebiete in Südkurdistan ums Leben, wie die Volksverteidigungskräfte (HPG) heute öffentlich machten. Viele Kurdinnen und Kurden in der Schweiz kannten Şoreş Amed – sowohl als Mitglied der seit Jahrzehnten der kurdischen Befreiungsbewegung verbundenen Familie Kavak, als auch als früherer politischer Gefangener des türkischen Regimes, dem gleich zweimal auf spektakuläre Weise ein Gefängnisausbruch gelungen war. Die Trauer über seinen Verlust ist groß. Bei der Feier herrschte ein hoher Andrang.

„Şehîd namirin“ – Gefallene sind unsterblich, fiel immer wieder bei der Zusammenkunft im Verein der kurdischen Gemeinschaft Berns. An den Wänden waren Bilder mit dem Konterfei Şoreş Ameds und seines Vaters Cemal Kavak angebracht. Cemal Kavak gehörte zu den Mitbegründern der in Nordkurdistan aktiven Parteien Hadep und Dehap und starb 2012 im österreichischen Exil.

Der Politiker Ozan Botan hielt eine Ansprache, in der er den Angehörigen von Şoreş Amed im Namen des Gesellschaftszentrums sein Mitgefühl bekundete. Botan würdigte den Kampf des Gefallenen und das Engagement seiner Familie für die Freiheit des kurdischen Volkes. Kritisch äußerte er sich zur Zusammenarbeit der Partei PDK mit dem türkischen Faschismus, gerade angesichts eines möglicherweise bevorstehenden Großangriffs der Türkei gegen die Guerilla in Südkurdistan.

„Die demokratische Moderne rückt gegen das kapitalistische System weiter vor. Wir sehen es in Rojava, wo Menschen aus aller Welt die Reise in die Unendlichkeit bestritten. Die kurdische Bewegung ist nicht nur Hoffnung für unser Volk, sondern ein Leuchtturm für alle Gemeinschaften des Nahen Ostens. Aber die Linie des Verrats will die Oberhand gewinnen. Die Bemühungen von Tausenden von Gefallenen sollen zunichte gemacht werden. Es ist erwünscht, eine Kollaboration außerhalb der Linie unserer Helden zu entwickeln. Jeder sollte wissen, dass unsere Verbundenheit Rêber Apo gilt. Wir werden das Vermächtnis von Şoreş und seinen Freunden schützen“, sagte Ozan Botan.

Gedenkveranstaltung am Sonntag in Solothurn

Bevor die Trauerfeier beendet wurde, machte das Gesellschaftszentrum noch auf eine Veranstaltung in Gerlafingen im Kanton Solothurn aufmerksam. Die Zeremonie in Gedenken an Şoreş Amed findet am morgigen Sonntag statt und wird ausgerichtet von der Organisation der Angehörigen von Gefallenen und Verschwundenen (Komeleya Malbatên Şehîd û Windayan, KOMAW).