Tel Rifat: Türkei versucht Bevölkerung zu vertreiben
Der Demokratische Syrienrat hat das gestrige Massaker von Tel Rifat scharf verurteilt und erklärt, es diene der Einschüchterung und der Vertreibung der Bevölkerung.
Der Demokratische Syrienrat hat das gestrige Massaker von Tel Rifat scharf verurteilt und erklärt, es diene der Einschüchterung und der Vertreibung der Bevölkerung.
Der Demokratische Syrienrat (MSD) hat in einer schriftlichen Erklärung das gestrige Massaker an zehn Zivilist*innen scharf verurteilt. Bei dem Massaker in der nordwestsyrischen Stadt Tel Rifat (kurdisch: Arfêd) im Kanton Şehba wurden acht Kinder und zwei Erwachsene durch türkische Artilleriegranaten getötet. In der Stellungnahme wird auf die Vielzahl der Massaker, welche die AKP-Regierung in Nord- und Ostsyrien in ihrer Geschichte zu verantworten hat, hingewiesen und erklärt: „Diese Verbrechen sind Ausdruck der Absicht der Türkei, in Nord- und Ostsyrien ein umfassendes Massaker und eine großangelegte Besetzung der Region durchzuführen. Dieses Massaker findet in einer Zeit statt, in der die internationalen Mächte versuchen, die Syrienkrise entsprechend dem Völkerrecht zu lösen.“
Die sogenannte Sicherheitszone der Türkei sei in keiner Weise „sicher“, erklärt der Demokratische Syrienrat außerdem. „Die Türkei sucht ein Gebiet, in dem sie eine Besatzung durch Plünderungen und Massaker durchsetzen kann. Das aktuelle Massaker zielt darauf ab, die Einwohnerinnen und Einwohner der Region einzuschüchtern, in die Flucht zu treiben und die Demografie der Region zu verändern.“
Der MSD fordert die Internationale Anti-IS-Koalition, Russland und die USA auf, Druck auf die Türkei aufzubauen, um Massaker wie diese zu verhindern: „Wir rufen unsere Bevölkerung auf, sich gegen diese Angriffe, die sich gegen alle Völker und Glaubensrichtungen der Region richten, zusammenzuschließen. Die Kräfte des syrischen Regimes und Russlands müssen ihrer Verantwortung nachkommen und eine Wiederholung eines solchen Massakers verhindern.“
Autonome Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens verurteilt Angriff der Türkei
Auch die Autonomieverwaltung Nord- und Ostsyriens verurteilt den Angriff der Türkei auf die Zivilbevölkerung in Şehba. In einer schriftlichen Erklärung erinnerte sie daran, dass es sich bei den Getöteten um Menschen handelt, „die vor den türkischen Angriffen von Efrîn nach Şehba geflohen waren und nun gezielt von der Türkei ins Visier genommen wurden“.
In der Erklärung heißt es weiter: „Die barbarischen Massaker der Türkei an Kindern sind Kriegsverbrechen. Als autonome Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens verurteilen wir das Massaker aufs Schärfste. Der türkische Staat ist für das Massaker verantwortlich. Wir rufen die russischen, US-amerikanischen, EU- und Völkerrechtseinrichtungen auf, Maßnahmen zu ergreifen, um zu verhindern, dass die Türkei weitere Massaker an unserer Bevölkerung begeht.“