Tausende Menschen erinnern in Berlin an Luxemburg und Liebknecht

An der traditionellen Gedenkdemonstration zum 99. Todestag von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Berlin haben Tausende Menschen teilgenommen.

Tausende Menschen zogen am Sonntagvormittag vom Frankfurter Tor bis zum Zentralfriedhof Friedrichsfelde, auf dem Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht begraben sind. Während der Demonstration, auf der auch Fahnen mit dem Konterfei Abdullah Öcalans und die in der Bundesrepublik kriminalisierten Symbole der YPG/YPJ gezeigt wurden, kam es zu Übergriffen der Polizei.

Am Vormittag versammelten sich mehrere Tausend Menschen am Frankfurter Tor in Berlin-Friedrichshain, um in verschiedenen Blöcken Richtung Friedhof zu ziehen. Neben der Linkspartei und Parteien wie der MLKP und DKP gab es auch einen antifaschistisch-internationalistischen Block, zu dem unter anderem NAV-DEM und der Frauenrat DEST-DAN aufgerufen hatten.

Mit Transparenten wurde auf die Repression in der Bundesrepublik, die Situation im Baskenland und die Ermordung Oury Jallohs durch die Polizei aufmerksam gemacht. Auf einem weiteren Transparent wurde der vor 20 Jahren in Kurdistan gefallenen deutschen Kämpferin Ronahî (Andrea Wolf) gedacht. Die jungen Frauen der JCA (Jinên Ciwan ên Azad / Freie Junge Frauen) und JXK (Studentinnen aus Kurdistan) demonstrierten mit einem Transparent gegen Faschismus und Sexismus.

Nachdem der Demonstrationszug etwa eine halbe Stunde unterwegs war, tauchten im internationalistischen Block Hunderte kleiner YPG/YPJ-Fahnen auf, um gegen die in Deutschland im März 2017 eingeführte Erweiterung der Liste verbotener Symbole aus dem kurdischen Kontext zu protestieren. Außerdem schwenkten Teilnehmende Bildnisse der drei in Paris ermordeten kurdischen Revolutionärinnen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez sowie Fahnen mit dem Konterfei Abdullah Öcalans.

Die Polizei reagierte mit einem massiven Aufgebot. Auf Höhe des Bahnhofs Lichtenberg wurde die Demonstration angegriffen und eine Teilnehmerin mit Gewalt aus dem Zug herausgeholt.

Auch im weiteren Verlauf kam es zu polizeilichen Provokationen, auf die der internationalistische Block mit Parolenrufen wie „Bijî Azadî, bijî Rojava, weg mit dem Verbot der PKK“, „Bijî Serok APO" und „Freiheit für Öcalan, Frieden in Kurdistan" reagierte.