Gefängnis Tarsus: Fünf Gefangene schwer erkrankt

Von den kranken Gefangenen im türkischen Tarsus Gefängnis sind nach Informationen der Anwält*innen fünf schwer erkrankt.

Im Namen der Anwälte des Menschenrechtsvereins IHD von Mersin berichtete Selçuk Binici über die Situation der Gefangenen im Gefängnis Tarsus.

Nach Angaben des Anwalts sind in den vergangenen Tagen 13 gefangene Frauen gegen die willkürliche Erteilung von Bunkerstrafen in einen dreitägigen Hungerstreik getreten. Eines der zentralen Probleme der Gefangenen sei die Uniformierung und die Zählappelle, die mit dem Gesicht zur Wand stehend durchgeführt werden sollen. Außerdem herrscht eine massive Überbelegung der Zellen, in jeder Zelle sitzen zudem mindestens zwei Kinder ein. Die gesundheitliche Situation von fünf kranken Gefangenen sei bedrohlich. Insbesondere die Gefangene Sise Bingöl benötige bei allen Verrichtungen, waschen und Toilettengang eingeschlossen, die Hilfe anderer Gefangener.

Bereits im März hatte es einen 23-tägigen Hungerstreik gegen die Haftbedingungen gegeben. Der Anwalt berichtet, dass der Gesundheitszustand fast aller der damaligen Hungerstreikenden den Umständen entsprechend gut sei.

Der IHD Mersin kündigte an, in naher Zukunft einen Bericht über die Rechtsverletzungen in den Gefängnissen zu veröffentlichen.