Im November 2022 werden 29 Jahre vergangen sein, dass die damalige Bundesregierung das Betätigungsverbot der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) erlassen hat. Seitdem sind politisch aktive Kurdinnen und Kurden einer systematischen Repressions- und Kriminalisierungspolitik ausgesetzt, die sich auf unterschiedlichen Ebenen darstellt. Diese Politik, seit den 1980er Jahren kontinuierlich von allen Bundes- und Landesregierungen bis heute angewendet, hat im Leben vieler kurdischer Familien tiefe Wunden hinterlassen und sich auf nachfolgende Generationen übertragen. Die Verbote führen nicht nur dazu, die Grundrechte der kurdischen Gemeinschaft hier massiv einzuschränken, sondern verhindern auch eine Lösung der sogenannten kurdischen Frage, die maßgeblich von der Haltung des türkischen AKP/MHP-Regimes abhängt. Und davon, dass die politisch Verantwortlichen ihre Position zum NATO-Partner Türkei fundamental verändern. Gefragt ist allerdings auch die Zivilgesellschaft, die konsequent und kontinuierlich ein Ende der Verbotspolitik einfordert.
Seit 2019 veranstaltet der Kölner Rechtshilfefonds AZADÎ e.V. gemeinsam mit dem deutsch-kurdischen Verein für Demokratie und Internationales Recht MAF-DAD e.V. und kurdischen Gesellschaftszentren regionale Tagungen, um auf die Probleme aufmerksam zu machen, mit denen Kurd:innen und ihre Vereine vor Ort konfrontiert sind. So hat es bisher Regionaltagungen in Bayern und Niedersachsen/Bremen gegeben. Die Veranstaltungsserie wurde durch die Corona-Pandemie gestoppt. Im Dezember plant AZADÎ nun, eine Tagung in Köln umzusetzen.
„Mit ihr wollen wir die Hintergründe und machtpolitischen Interessen beleuchten, die hinter der Repression gegen die kurdische Bewegung stehen“, erklärte Monika Morres vom Rechtshilfefonds. Der Schwerpunkt soll aber auf der Situation der Kurdinnen und Kurden in Nordrhein-Westfalen liegen.
Die NRW-Tagung findet am 18. Dezember von 10 bis 17 Uhr statt, Veranstaltungsort ist die Alte Feuerwache (Großes Forum, Melchiorstr. 3). Interessierte an einer Teilnahme können sich über [email protected] oder [email protected] anmelden.
Das Konferenzprogramm
Das Konferenzprogramm umfasst eine Reihe von Sessions, Diskussionen und Hauptvorträge, die Einblicke von Fachleuten und Betroffenen bieten. Eingesehen werden und heruntergeladen kann es unter dem nachfolgenden Link: