Die IS-Terroristin Şengül Büyükçelebi hielt sich lange in Syrien auf und war an Massakern mindestens mittelbar beteiligt. Mittlerweile ist bekannt, dass sie gleichzeitig aktives Mitglied im Frauenverband der AKP ist.

Büyükçelebi war gemeinsam mit ihrem Ehemann Deniz Büyükçelebi im Jahr 2014 nach Syrien gereist und nach dem Ende des IS-Territorialstaats wieder in die Türkei zurückgekehrt. Sie meldete sich am 1. Juni 2018 bei der Polizeidirektion in Nizip und wollte von einem Reuegesetz Gebrauch machen. Das Protokoll ihrer Vernehmung erreichte ANF und gibt deutliche Hinweise zu ihren Aktivitäten. Demnach gab sie an, Mitglied im AKP-Frauenverband zu sein. Bevor sie sich dem IS anschloss, habe sie bei dem vom Gouverneur von Antep geförderten Verein „Muslimische Jugend“ eine religiöse Ausbildung erhalten. Anschließend sei sie gemeinsam mit ihrem Ehemann nach Syrien ausgereist.

In Syrien habe Büyükçelebi ihrem Ehemann bei seiner Arbeit für den IS geholfen und dafür ein monatliches Gehalt erhalten. Bereits vor ihrer Ausreise nach Syrien habe sie insbesondere Dschihadisten aus anderen Ländern in ihrer Wohnung untergebracht und mit Hilfe ihres Ehemanns ihren Grenzübertritt nach Syrien organisiert. Der ist eng verbunden mit Ibrahim Bali, einer der Haupttäter des Massakers von Ankara, bei dem über 100 Friedensaktivist*innen am 10. Oktober 2015 ermordet wurden.

Nach Aufnahme eines Protokolls wurde Büyükçelebi dem Haftrichter vorgeführt und wegen „tätiger Reue“ unter Meldeauflagen entlassen. Aus demselben Grund wurde auch am Ende des Verfahrens entschieden, dass keine Strafe notwendig sei.