Sommerausgabe des Kurdistan Report erschienen

Die neue Ausgabe des Kurdistan Reports ist erschienen. In der aktuellen Ausgabe wird mit vielseitigen Artikeln über die Entwicklungen in Kurdistan informiert.

Die 204. Ausgabe des zweimonatlich erscheinenden Kurdistan Reports ist erschienen. Eine Auswahl der aktuellen Artikel ist bereits auf der Internetpräsenz zu finden. Wir werfen im Folgenden einen Blick auf die Artikel der aktuellen Ausgabe:

Die Hungerstreikaktionen zur Aufhebung der Isolationsbedingungen Abdullah Öcalans haben das letzte halbe Jahr geprägt. Aus diesem Grund beschäftigen sich gleich mehrere Artikel der neuen Ausgabe des Kurdistan Reports mit der Rolle, die Abdullah Öcalan für die Kurdische Freiheitsbewegung und dem Kampf für einen demokratischen Mittleren Osten spielt. So spricht Mahmut Şakar über seine Erfahrungen als Anwalt Abdullah Öcalans und schildert erstmals seine persönlichen Erlebnisse auf der Gefängnisinsel Imrali. Zu dem Zusammenhang zwischen Frage der Auseinandersetzungen mit der kurdischen Frage sowie der Rolle der kurdischen Freiheitsbewegung zu Öcalan erklärt Şakar unter anderem: „Die unterschiedliche Bedeutung von politischer Partei und politischer Führerschaft in Europa und im Mittleren Osten, insbesondere bei der kurdischen Gesellschaft, konnte nicht verstanden werden. Zum anderen denke ich, dass nicht ernsthaft der Versuch unternommen wurde, die kurdische Bewegung zu verstehen. Die Auseinandersetzung mit der Thematik verläuft für gewöhnlich über bestimmte Denkmuster und Schablonen.“ Im Interview von Sabiha Temizkan mit ihrer Mutter Leyla Güven, die 200 Tage im Hungerstreik befand, erhält der/die Leser*in eine persönliche Reflexion der Aktionsphase, die über sechs Monate weltweit Menschen in Atem hielt.

Auch die Wahrnehmung Öcalans und der kurdischen Freiheitsbewegung in Deutschland wird in dieser Ausgabe beleuchtet. Reimar Heider von der Internationalen Initiative »Freiheit für Abdullah Öcalan – Frieden in Kurdistan« zieht ein Fazit der Öcalan-Lesereise durch Deutschland, bei der er die Verteidigungsschriften vorstellte. Ali Çiçek und Wolfgang Struwe beschäftigen sich zudem in ihrem Artikel über Kurdistan-Solidarität unter anderem über die unreflektierte Abhängigkeit der Linken.

Darüber hinaus wird in der Ausgabe auch über die Situation in Rojava beleuchtet, wo neben den Selbstverteidigungskämpfen auch der Aufbau eines alternativen Systems jenseits von Patriarchat und Kapitalismus aufgebaut wird.  So wirft Andrea Benario in ihrem Artikel für die aktuelle Ausgabe einen Blick auf das Andrea-Wolf-Institut, das als Teil der Jineolojî-Akademie in Rojava eröffnet wurde.