Solidarität mit den Hungerstreikenden in Europa dauert an

In der Schweiz und in Deutschland fanden auch gestern Proteste statt, um auf die Situation und die Forderungen der Hungerstreikenden aufmerksam zu machen.

In den schweizer Städten Bern und Zürich, sowie in Deutschland in Berlin, Hildesheim und Friedrichshafen am Bodensee sind die Menschen gestern wieder auf die Straßen gegangen, um ihre Solidarität mit den Hungerstreikenden zum Ausdruck zu bringen. Bei den Protesten wurde auch die Forderung nach einem Ende der Isolationsbedingungen gegen den kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan bekräftigt.

Bern und Zürich

In Bern fand nach Aufruf der kurdischen Jugendbewegung Tevgera Ciwanên Şoreşger eine Demonstration vom Bahnhofplatz aus statt. Auf dem Fronttransparent der Demonstration wurde auf den Hungerstreik von Leyla Güven aufmerksam gemacht. Die Demonstranten riefen immer wieder „Es lebe der Gefängniswiderstand“ und „Leyla Güven ist unser Stolz“. Der Protest endete mit einer Aktion des zivilen Ungehorsams im Hauptbahnhof von Bern.


In Zürich hatte der Bêrîtan Frauenrat zu einer Kundgebung aufgerufen, an der sich Kurd*innen und solidarische Menschen beteiligten. Auch hier wurde auf die Hungerstreikaktionen von Leyla Güven, in den Gefängnissen, in Straßburg, Hewlêr und Wales aufmerksam gemacht. Die Teilnehmer*innen der Kundgebung informierten die Bevölkerung mit Flugblättern über die Hintergründe des Hungerstreiks.


Proteste in Deutschland

In Berlin riefen gestern die Religionsgemeinschaften Kurdistans zu einer Kundgebung auf, um auf den Hungerstreik hinzuweisen. Neben der Islamischen Gemeinschaft Kurdistans (Civaka Îslamiya Kurdistan – CÎK) und der Êzîdischen Föderation (NAV-YEK) nahmen auch alevitische Vertreter*innen an der Kundgebung am Potsdamer Platz teil.


In Hildesheim rief die Meryem Frauenkommune zu einer Kundgebung am Hauptbahnhof auf. Bei der Kundgebung wurde das allgemeine Schweigen gegenüber dem Hungerstreik kritisiert.


In Friedrichshafen am Bodensee kamen die Menschen ebenfalls zu einer Kundgebung zusammen, an der auch örtliche Vertreter*innen der Linkspartei teilnahmen. Die Demonstrant*innen riefen unter anderem das Europäische Komitee zur Verhütung der Folter (CPT) dazu auf, in Imrali einzuschreiten und zur Aufhebung der Isolationsbedingungen gegen Abdullah Öcalan beizutragen.