Silêmanî: Nasır Yağız seit 155 Tagen im Hungerstreik

Der Hungerstreik des Aktivisten Nasır Yağız für die Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten und Friedenspolitikers Abdullah Öcalan dauert bereits 155 Tage an. Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich zunehmend.

Der HDP-Vertreter für Südkurdistan, Nasır Yağız, ist einer der ersten Aktivist*innen, die sich Leyla Güvens Hungerstreik für die Aufhebung der Isolation von Abdullah Öcalan anschlossen. Er befindet sich seit dem 21. November 2018 im unbefristeten Hungerstreik und leidet und massiven gesundheitlichen Problemen. Yağız führt seinen Hungerstreik in der HDP-Vertretung in der südkurdischen Stadt Silêmanî durch und wird durch eine Staffel von befristeten Hungerstreiks begleitet. Im Moment unterstützt die 78. Gruppe die Aktion. An der Aktion beteiligen sich auch Gruppen aus Deutschland, Katalonien und Spanien. In Südkurdistan befinden sich außerdem Fadile Tok aus der Leitung des Iştar-Frauenrats im Camp Mexmûr seit 95 Tagen, Herêm Mahmûd in Kelar seit 60 und Nehro Xaneqîn seit 21 Tagen im unbefristeten Hungerstreik.

In Kurdistan, der Türkei und an vielen Orten weltweit sind Tausende Aktivist*innen für die Aufhebung der Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan im unbefristeten Hungerstreik. Öcalan wird von der großen Mehrheit der kurdischen Bevölkerung als Repräsentant betrachtet und tritt für einen gerechten Frieden mit dem türkischen Staat ein. Seit 2015 befindet sich der kurdische Repräsentant in nahezu vollständiger Isolation. Parallel zur Isolation Öcalans brach das AKP-Regime jeglichen Friedensprozess ab und begann einen Krieg von bisher nicht dagewesener Brutalität gegen die kurdische Bevölkerung. Am 7. November begann die damals inhaftierte kurdische Politikerin Leyla Güven einen Hungerstreik zur Durchbrechung der Isolation Öcalans und löste damit eine Welle des Hungerstreikwiderstands aus, an dem sich mittlerweile Tausende beteiligen. Viele befinden sich seit über 100 Tagen im Hungerstreik.