Selbstverwaltung ruft zur Verteidigung von Kobanê auf

Kobanê steht im Fokus der türkischen Vernichtungsambitionen in Nord- und Ostsyrien. Die Selbstverwaltung macht auf die akute Gefahr aufmerksam und fordert die gesamte Menschheit zur Verteidigung von Kobanê auf.

Drohende Besatzung durch die Türkei

Die Selbstverwaltung des Euphrat-Kantons in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien hat zur Verteidigung von Kobanê aufgerufen. In einer auf dem Platz der freien Frau in Kobanê auf Kurdisch und Arabisch verlesenen Erklärung betonten Vertreter:innen der Selbstverwaltung ihre Verhandlungsbereitschaft für eine dauerhafte Lösung der Probleme in Syrien und wiesen auf die akute Bedrohung durch den türkischen Staat hin:

„Die ständigen Angriffe auf Nord- und Ostsyrien und syrisches Territorium gehen weiter. Der türkische Staat hat vor den Augen der Weltöffentlichkeit Şehba und Minbic besetzt und unmenschliche Verbrechen an Frauen, Kindern und Alten begangen. Menschen wurden gefoltert, geköpft und verbrannt. Gegen diese grausamen Angriffe haben die Kämpferinnen und Kämpfer der QSD, YPJ und Militärräte entschlossenen Widerstand geleistet. Der türkische Staat hat dschihadistische Banden auf die Bevölkerung losgelassen und dabei jede Form der technischen Unterstützung gegeben, unter anderem mit Drohnen und Kampfjets. In Şehba, Minbic und dem Umland von Ain Issa und Kobanê wurden Massaker an der Zivilbevölkerung verübt.“


Kobanê steht im Fokus der türkischen Vernichtungsambitionen

Das offenkundige Ziel des türkischen Staates sei die Vernichtung der Selbstverwaltung und die Besatzung von Rojava. Im Fokus der türkischen Vernichtungsambitionen stehe Kobanê, weil hier die Revolution vom 19. Juli 2012 begonnen und der IS seine erste Niederlage erlebt habe. Die erfolgreiche Verteidigung von Kobanê sei auch für das faschistische Erdogan-Regime eine bis heute nicht überwundene Niederlage gewesen, so die Erklärung:

„Kobanê ist aktuell großen Gefahren und Drohungen ausgesetzt. Die Öffentlichkeit darf nicht vergessen, wie Kobanê gegen den IS verteidigt wurde. Die Menschheit ist Kobanê und seinen Kämpferinnen und Kämpfern etwas schuldig. Jetzt ist der Moment, sich für Kobanê einzusetzen. Wir fordern die demokratische und freiheitliche Weltöffentlichkeit, die internationale Koalition und die gesamte Menschheit dazu auf, Kobanê und die Menschenwürde zu schützen.“