Bundesinnenminister Seehofer hat die rockerähnliche Gruppe „Osmanen Germania BC" verboten. Von dem Verein geht laut Innenministerium eine „schwerwiegende Gefährdung" aus.

Bereits vor der Verbotserklärung fanden in den Morgenstunden in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Hessen erneut Hausdurchsuchungen gegen Mitglieder der Vereinigung statt.

Bereits im März waren mehrere Hausdurchsuchungen durchgeführt worden, bei denen laut Bundesinnenministerium Erkenntnisse gewonnen wurden, die zum jetzigen Verbot beigetragen haben. Nach Einschätzung des Innenministeriums von Nordrhein-Westfalen hat die Osmanen Germania Verbindungen zur türkischen Regierungspartei AKP und zum Umfeld des Staats- und Regierungschefs Recep Tayyip Erdoğan.

Die Polizei geht von bundesweit mindestens 300 Mitgliedern der türkisch-nationalistischen Gruppe aus. In Stuttgart läuft seit März ein Prozess gegen acht mutmaßliche Mitglieder, darunter drei, die zur weltweit höchsten Führungsebene gerechnet werden. Den Männern wird unter anderem versuchter Mord, Erpressung, Drogenhandel, Zwangsprostitution sowie Zuhälterei und Freiheitsberaubung vorgeworfen.