Schwere Fälle von Folter im Gefängnis in Düzce

Die 32 politischen Gefangenen in Düzce sind seit drei Tagen schweren Misshandlungen durch die Wärter ausgesetzt.

Das Gefängnis in der nordtürkischen Stadt Düzce machte bereits in der Vergangenheit wegen Folter und schlechter Behandlung von Gefangenen auf sich aufmerksam. Nun meldete sich der im Düzce-Gefängnis inhaftierte Ahmet Akbalık telefonisch bei seinen Angehörigen und informierte sie davon, dass er und weitere Gefangene seit drei Tagen Folter ausgesetzt sind. Betroffen seien alle 32 politischen Gefangene in dem Gefängnis in Düzce.

Wie Dilek Akbalık, die Schwester des Gefangenen, während dem Telefonat mit ihrem Bruder erfuhr, habe die Gefängnisleitung alle Gefangenen dazu gedrängt, sich für die Zählung in einer Reihe aufzustellen. Nachdem die politischen Gefangenen sich geweigert hatten, habe die Folter begonnen. Ihr Bruder habe ihr auch mitgeteilt, dass derzeit keine Gewähr auf die Unversehrtheit ihres Lebens besteht.

Dilek Akbalık berichtet weiter, dass die Gefangenen normalerweise das Anrecht auf ein wöchentliches Telefonat mit ihren Angehörigen haben. Dieses Recht sei ihrem Bruder erst gestattet worden, nachdem die Angehörigen mehrfach bei der Gefängnisleitung angerufen haben. Bei dem Telefongespräch habe ihr Bruder ihr dann von der Folter im Gefängnis berichtet. Er habe seine Schwester  aufgefordert, seine Worte aufzunehmen. Anschließend berichtete er, dass sie als politische Gefangene bei jeder Zählung morgens und abends von den Wärtern misshandelt werden. Er selbst habe durch die Schläge eine Verletzung am Ohr und am Körper überall blaue Flecken. Anderen Gefangenen gehe es deutlich schlechter. „Sie alle fürchten im Gefängnis gerade um ihr Leben", so Dilek Akbalık.

Die Familie Akbalık hat nach dem Telefongespräch am 29. September den Vorfall an die Zweigstelle des Menschenrechtsvereins IHD in Amed (Diyarbakır) gemeldet und erhält nun rechtliche Unterstützung.