Bei dem Terroranschlag am Montagabend in Wien sind vier Menschen getötet und 22 verletzt worden, der Attentäter wurde erschossen. 14 Personen aus seinem Umfeld wurden festgenommen, die Polizei durchsuchte 18 Wohnungen und Häuser. Der Täter war vorbestraft, er wurde 2019 zu 22 Monaten Haft verurteilt, weil er sich dem IS anschließen wollte.
Die Wiener Initiative RiseUp4Rojava hat eine Stellungnahme dazu abgegeben:
Wir sind schockiert von den terroristischen Angriffen in Wien. Wir sind in Gedanken bei den Hinterbliebenen und wünschen allen, die Schreckliches erlebt und gesehen haben, viel Kraft. Die Attacken die sich gestern Abend in Wien ereignet haben, machen einmal mehr klar, dass wir Islamismus, Dschihadismus und allen menschenfeindlichen Ideologien die Stirn bieten müssen.
Doch das sind leere Worte, wenn wir nichts dagegen unternehmen, dass österreichische Politiker*innen und Konzerne islamistische Regime wie das in der Türkei oder in Saudi-Arabien unterstützen. Denn es sind diese Regime, die weltweit islamistische Kräfte fördern. Islamistische Terroristen sind keine Einzeltäter, Islamismus und Dschihad werden seit Jahrzehnten allen voran von NATO-Staaten gefördert, um den Mittleren Osten zu destabilisieren und eigene ökonomische und geopolitische Interessen durchzusetzen. Das muss aufhören.
Der Ruf nach Zusammenhalt und Solidarität, der auf den Terror folgt, bleibt inhaltsleer, wenn wir weiter zulassen, dass westliche Regierungen Kriege im Mittleren Osten anheizen, die erst den Boden für ein Erstarken des Islamismus schaffen. Solidarität gegen den Terror bedeutet deshalb für uns auch, für eine wirklich demokratische und solidarische Gesellschaft zu kämpfen, in der für Kriegsprofiteure und menschenfeindliche Ideologien kein Platz ist.
Wir wenden uns an dieser Stelle auch gegen alle Versuche von Rechten und Rechtsextremen, die Attacken für ihre Hetze gegen Menschen muslimischen Glaubens und gegen Migrant*innen zu missbrauchen. Islamismus und Rechtsextremismus sind Ideologien, die sich in ihrem Wesen ähneln: Beide sind extrem patriarchal, homo- und transphob, beide bauen auf einem extremen Führerkult auf, beide sind oft antisemitisch geprägt und beide stehen gegen eine demokratische und offene Gesellschaft. Islamismus und Rechtsextremismus verstärken sich gegenseitig, weil sie Menschen gegeneinander aufhetzen. Wir wenden uns gegen diese Dynamik, wir weisen den Menschenhass scharf zurück.
Wir fordern als Konsequenz aus den Attacken in Wien die sofortige Einstellung von Rüstungsexporten an Saudi-Arabien, die Türkei und andere Regime sowie die Konversion der Rüstungsindustrie. Wir fordern ein Ende des Kuschelkurses mit Erdogan und das Ende des menschenfeindlichen Flüchtlings-Deals. Wir rufen die Zivilgesellschaft in Österreich dazu auf, sich gegen rechte und islamistische Kräfte zu organisieren. Tun wir uns zusammen! Gegen Rassisten und Islamisten! Für eine freie und solidarische Gesellschaft!