Protestkundgebungen für Luftbrücke aus Afghanistan

In Köln und Berlin versammelten sich viele Menschen, um eine Luftbrücke als Fluchtweg aus Afghanistan zu fordern und ihre Solidarität mit der Bevölkerung und insbesondere den Frauen zu zeigen.

Während sich das Taliban-Regime in Afghanistan konsolidiert und die Lage für die Menschen vor Ort, insbesondere für Frauen und LGBTIQ, immer verzweifelter wird, fordern Tausende in deutschen Städten eine Luftbrücke als sicheren Fluchtweg aus dem heraufziehenden islamistischen Schreckensregime.

Mehr als 3.000 protestieren in Berlin

In Berlin versammelten sich weit über 3.000 Menschen vor dem Reichstagsgebäude und forderten eine Luftbrücke aus Afghanistan. Die Teilnehmer:innen richteten sich mit Plakaten wie „Nieder mit den Taliban“ auch gegen das neue Regime in Afghanistan.

Die afghanischen Frauen können zurückschlagen und die Taliban besiegen“


Auch in Köln kamen etwa 1.000 Menschen vor dem Gebäude des Landesverbands der CDU zusammen. Bei der Mehrheit der Teilnehmenden handelte es sich um Frauen, viele aus Afghanistan und Kurdistan. Der Frauenrat Viyan war ebenfalls mit Plakaten und Fahnen präsent. In einem Redebeitrag erklärte Yıldız Filimci im Namen des Frauenrats: „Wir kurdischen Frauen haben den IS besiegt. Die afghanischen Frauen können auch zurückschlagen und die Taliban besiegen. Wir sind die Frauen, die in Şengal entführt und enthauptet wurden. Aber wir sind auch die Frauen, die den IS in Efrîn, Serêkaniyê und Kobanê besiegt haben. Im Jahr 2014 griff der IS Şengal an, die Heimat der ezidischen Kurd:innen. Er hat Tausende von Frauen ermordet, und Tausende sind immer noch immer verschwunden. Weil wir kurdischen Frauen diese Mentalität kennen, wissen wir, was die Taliban in Afghanistan tun können. Aber wir dürfen nicht verzweifeln. Kurdische Frauen wehrten sich und besiegten den IS. Afghanische Frauen können auch die Taliban bekämpfen und besiegen."


Die Redner:innen verurteilten die Haltung der westlicher Staaten, insbesondere Deutschlands, und der an Afghanistan angrenzenden Länder und warfen ihnen vor, „Zuschauer bei der Übernahme des Landes durch die Taliban“ zu sein. Sie appellierten an Bundeskanzlerin Angela Merkel, nicht nur Deutsche aus Afghanistan zu evakuieren, sondern auch gefährdete Afghan:innen.

Afghanische Schutzsuchende, die bei den Protesten sprachen, erklärten, dass ihre Asylanträge immer noch nicht akzeptiert wurden, obwohl sie vor der Unterdrückung durch die Taliban in Afghanistan flohen und in Deutschland Asyl beantragt hatten. Insbesondere wurden auch die bis vor wenige Tage andauernden Sammelabschiebungen nach Afghanistan kritisiert.