Protest gegen Erdoğan in Hamburg

Als Reaktion auf den Besuch des türkischen Präsidenten Erdoğan hat gestern Abend eine Kundgebung auf dem Hamburger Rathausmarkt stattgefunden.

Auf Aufruf unterschiedlicher Gruppen haben gestern Abend vor der Hamburgischen Bürgerschaft Hunderte Menschen gegen den Deutschland-Besuch des türkischen Präsidenten Erdoğan protestiert.

Eine Vertreterin des Frauenrats Rojbîn erklärte: „ Wir werden uns an allen drei Tagen, die Erdoğan in Deutschland ist, an den Demonstrationen gegen Erdoğan beteiligen, weil wir es unerträglich finden, dass er von der Bundesregierung auf einem roten Teppich empfangen wird. Erdoğan ist derjenige, der kurdische Städte bombardiert, zerstört und besetzt, tausende Menschen ermordet und jahrelang den Islamischen Staat unterstützt hat.“

„Auch wir rufen zu lautstarken Protest gegen den Besuch von Erdoğan auf“, äußerte sich das feministische Bündnis ‚Gemeinsam kämpfen‘, „Wir bewerten diesen Besuch insbesondere als einen Angriff auf Frauen. Erdoğan ist ein Repräsentant von Frauenfeindlichkeit und patriarchaler Gewalt.“

In weiteren Redebeiträgen wurde auf die historische Waffenbrüderschaft zwischen Deutschland und der Türkei sowie auf die mit deutschen Waffen von der Türkei begangenen Kriegsverbrechen hingewiesen.

Die Kundgebung endete mit dem Aufruf, an der heutigen „Erdogan not welcome“-Demonstration in Berlin teilzunehmen. Aus Hamburg fahren Busse um 10 Uhr ab ZOB nach Berlin.

Der Protest gegen Erdoğan soll auch in Hamburg erneut auf der „United against Racism“-Parade am Samstag mit einem „Erdogan not welcome Block“ sichtbar gemacht werden.