Neun Festnahmen bei Polizeiangriff auf Gezi-Gedenken
Bei einem Polizeiangriff auf eine Gedenkveranstaltung in Ankara zum achten Jahrestag des Beginns des Gezi-Widerstands sind neun Teilnehmer:innen der Kundgebung festgenommen worden.
Bei einem Polizeiangriff auf eine Gedenkveranstaltung in Ankara zum achten Jahrestag des Beginns des Gezi-Widerstands sind neun Teilnehmer:innen der Kundgebung festgenommen worden.
In Ankara hatten sich am Dienstag Vertreter:innen verschiedener Parteien, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlicher Einrichtungen zum achten Jahrestag des Gezi-Widerstands zu einer Kundgebung versammelt. Die türkische Polizei griff die Kundgebung noch vor Beginn an, prügelte auf die Teilnehmer:innen ein und sprühte Pfefferspray. Neun Teilnehmer:innen wurde festgenommen. Daraufhin durchbrachen die Teilnehmer:innen eine Polizeisperre und zogen in einem Demonstrationszug durch die Straßen. Die Festgenommenen kamen noch am Dienstagabend wieder frei.
Regime in ständiger Angst vor neuem Gezi
Der Gezi-Widerstand 2013 erschütterte das AKP-Regime in seinen Grundfesten. Die Proteste gegen die Überbauung des Parks im Istanbuler Stadtzentrum für ein Einkaufszentrum mit der Fassade einer Osmanischen Kaserne wurde zu einem breiten Massenprotest wie ihn die Türkei seit den 70er Jahren nicht gesehen hatte. Nur mit massiver Gewalt konnte das Regime den Widerstand zurückdrängen. Die Erfahrung von Gezi prägt bis heute aber die sozialen Bewegungen in der Türkei und die Regierung fürchtet bei jedem Protest, dass ein Fokus für ein neues Gezi entsteht.