Die Ausgabe 212 für November/Dezember 2020 des zweimonatlich erscheinenden Kurdistan Reports ist erschienen. Eine Auswahl der aktuellen Artikel ist bereits auf der Internetpräsenz zu finden. Die Themenrubriken dieser Ausgabe umfassen die aktuellen Entwicklungen in Kurdistan, Hintergrundinformationen zu der kurdischen Freiheitsbewegung sowie internationalistische und kulturelle Inhalte.
In der aktuellen Bewertung betont Ali Çiçek, Mitarbeiter von Civaka Azad, dass die kurdische Freiheitsbewegung neben dem Kampf für eine Lösung der kurdischen Frage auch vor der Herausforderung steht, unter der Bedrohung durch den „kulturellen Genozid” die kurdische Gesellschaft zu verteidigen. Die Spur der Angriffe des türkischen Staates auf die demokratischen Errungenschaften zieht sich demnach von Nordkurdistan über Rojava/Nordsyrien bis hin nach Südkurdistan (Nordirak). Erweitert wird dieser Blick mit ausführlichen Analysen der Außen- und Innenpolitik der türkischen Regierung. Prof. Dr. Hamit Bozarslan, der im Exil in Deutschland lebende kurdische Politiker Hatip Dicle sowie Zübeyir Aydar, Mitglied des Exekutivrats der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK), bewerten ausführlich die Politik der Türkei.
In Hintergrundberichten werden den Leserinnen und Lesern die zwei politischen Linien in Kurdistan von Berfin Gözen, Mitarbeiterin des Kurdischen Frauenbüros für Frieden e.V. – Cenî, im Artikel mit der Überschrift „Kurdistan zwischen demokratischer Selbstbestimmung und imperialistischer Abhängigkeit“ sowie die Besonderheiten des (un-)sichtbaren Krieges in Kurdistan von Dîrok Hêvî, Internationalist in Rojava, analysiert.
Ein weiterer Lichtblick im neuen Kurdistan Report ist ein Interview mit Zilan Diyar, der Vertreterin des Jineolojî-Komitees Europa. Der Kampf der kurdischen Bewegung für die Frauenbefreiung hat in den letzten 40 Jahren wichtige Errungenschaften für die Entwicklung der kurdischen Frauen mit sich gebracht. Ein Aspekt dieses Kampfes ist der Kampf gegen die patriarchale Männlichkeit als wichtiger Beitrag zur Geschlechterbefreiung. In dem ausführlichen Interview werden die Diskussionen der Jineolojî über Männlichkeit bzw. die Veränderung des Mannes geschildert.
Die internationalistischen Beiträge in dieser Ausgabe drehen sich vor allem um antimilitaristische Themen wie die Diskussionen um „Rheinmetall? Entwaffnen!“, die „Drohnenmacht Türkei“ oder um den Krieg gegen die Zapatistas, ihre Antworten und internationalistischen Bündnisse.
Der Kurdistan Report erinnert in der aktuellen Ausgabe außerdem an seinen ehemaligen Mitarbeiter Robert Jarowoy. Während den Redaktionsarbeiten für die letzte Ausgabe des Jahres 2020 ist der Freund der kurdischen Freiheitsbewegung am 21. September im Alter von 68 Jahren an einem Krebsleiden in Hamburg gestorben.
Die Redaktion des Kurdistan Report freut sich darüber hinaus über Jahresabonnements. Wer die Zeitschrift abonnieren möchte, schickt bitte eine E-Mail ([email protected]) mit seiner Anschrift an den Kurdistan Report. Ein Jahresabonnement kostet 15,- Euro plus Portokosten und umfasst sechs Ausgaben.