Mannheim: Gefängnisleitung fürchtet Bücher

Die Gefängnisleitung von Mannheim verbietet Gefangenen drei Bücher von Abdullah Öcalan und ein Buch des ehemaligen HDP-Vorsitzenden Selahattin Demirtaş. Die Bücher werden aufgrund „sehr kontroverser Reaktionen der Leser“ nicht zugelassen.

Die Leitung der JVA Mannheim hat dem Gefangenen Celalettin Elceoğlu den Erwerb von Büchern Abdullah Öcalans und des in der Türkei inhaftierten ehemaligen HDP-Vorsitzenden Selahattin Demirtaş verweigert. In der Begründung zur Ablehnung des Buches „Seher“ von Selahattin Demirtaş heißt es, Demirtaş sei „Gegner Erdoğans“ und in der Türkei derzeit inhaftiert. Das Buch löse „nach Überprüfung im Internet unter den Lesern sehr kontroverse Reaktionen aus“. Der Antrag des Strafgefangenen müsse abgelehnt werden, damit „politische Konflikte vollzugsintern durch entsprechende Literatur nicht noch weiter verstärkt werden.“

In einem Brief an die Tageszeitung Yeni Özgür Politika kritisiert Celalettin Elceoğlu diese Zensur und macht darauf aufmerksam, dass gegen die kurdische Freiheitsbewegung gerichtete Bücher ohne Probleme im Gefängnis zu erhalten seien.

Elceoğlu fordert die in Baden-Württemberg regierenden GRÜNEN sowie die Partei DIE LINKE auf, sich des Themas anzunehmen. Er fordert direkte Gespräche mit der Gefängnisleitung und einen Besuch durch eine Delegation.