Langer Marsch für Şengal startet in Celle

Unter dem Motto „Schluss mit dem Genozid – Status für Şengal“ hat in Celle ein zweitägiger Marsch nach Hannover für die Anerkennung eines Status für die von Ezid*innen bewohnte Region Şengal begonnen.

Unter dem Motto „Schluss mit dem Genozid – Status für Şengal“ hat in Celle ein langer Marsch nach Hannover für die Anerkennung eines Status für das ezidische Hauptsiedlungsgebiet Şengal im Nordirak begonnen. Die Aktivist*innen versammelten sich am Freitagvormittag vor dem Celler Rathaus und veranstalteten zunächst eine kleine Auftaktkundgebung. Nach einer Schweigeminute hielten Vertreter*innen des Vorbereitungskomitees mehrere Reden, in denen insbesondere auf die Bedeutung der Einheit unter den kurdischen politischen Kräften hingewiesen wurde.

Die Teilnehmenden der Aktion fordern einen Autonomiestatus für die ezidische Şengal-Region. Die Ezid*innen aus dem Gebiet waren in ihrer Geschichte immer wieder von Verfolgung und Massakern betroffen. Zuletzt ermöglichte der Rückzug der südkurdischen PDK-Peschmerga die Ermordung und Verschleppung tausender Ezid*innen durch den „Islamischen Staat” (IS). Aufgrund der Verfolgungserfahrungen sehen die ezidischen Aktivist*innen in einer Autonomie den einzigen Weg, um zukünftige Genozide zu verhindern.

Der zweitägige Marsch wurde von der ezidischen Exilorganisation MŞD vorbereitet. An der Demonstration nehmen auch der Ko-Vorsitzende des kurdischen Europadachverbands KCDK-E, Yüksel Koç, und Vertreter*innen von kurdischen Vereinen und Organisationen teil. Die Demonstration brach unter Parolen wie „Es lebe der Widerstand von Şengal“, „Es lebe der Widerstand der YBŞ“ und „Es lebe der Widerstand von Heftanîn“ in Richtung Hannover auf. Am Samstag soll dem niedersächsischen Landtag ein Dossier übergeben werden.