Langer Marsch für Öcalan in Griechenland

Eine dreitägige Demonstration durch Griechenland aus Protest gegen die Verschleppung Abdullah Öcalans vor 21 Jahren wird heute vor dem türkischen Konsulat in Athen abgeschlossen. Die damalige griechische Verstrickung hatte eine Staatskrise ausgelöst.

Vor zwei Tagen ist in Lavrio im Südosten von Athen eine Demonstration der kurdischen Jugendbewegung gegen die Verschleppung Abdullah Öcalans aus Kenia in die Türkei am 15. Februar 1999 gestartet. Die Jugendlichen fordern Freiheit für Öcalan und einen politischen Status für Kurdistan.

Die vergangene Nacht verbrachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem Theatersaal in Paiania. Heute laufen sie weiter nach Athen. Auf ihrem Weg werden ihnen viele Sympathiebekundungen entgegengebracht. Öcalan hielt sich nach seiner erzwungenen Abreise aus Syrien am 9. Oktober 1998 kurzzeitig in Griechenland auf und wurde wenige Monate später beim Verlassen der griechischen Botschaft in Nairobi festgenommen. Die griechische Verstrickung löst landesweit Empörung aus. Alle Oppositionsparteien forderten den Rücktritt des damaligen Ministerpräsidenten Kostas Simitis, drei Minister mussten schließlich zurücktreten.

Der Demonstrationszug der kurdischen Jugendbewegung soll in den Mittagsstunden Athen erreichen. Dort wird vor dem Parlament eine Kundgebung abgehalten, anschließend geht es weiter vor das türkische Konsulat.