Kein Vergeben, kein Vergessen – Im Gedenken an Xelîl

Wie an vielen anderen Orten kamen auch in Marburg Internationalist*innen zusammen, um Michael Panser (Bager Nûjiyan) zu gedenken. Mit einem Transparent brachten sie ihre Haltung „Kein Vergeben, Kein Vergessen” zum Ausdruck.

„Am 1. September, dem Geburtstag von unserem Freund Şehîd Bager Nûjiyan oder wie wir ihn kennengelernt haben, Xelîl, sind wir zusammengekommen, um unserer Wut und Trauer Ausdruck zu verleihen und unsere Verbundenheit mit unserem lieben Freund zu zeigen. In Gedanken waren wir die vergangenen Tage viel bei seiner Familie und all den anderen Freund*innen, die ihn kennen und schätzen, so wie auch wir es tun", erklären Internationalist*innen aus Marburg zum Tod von Michael Panser (Bager Nûjiyan), der im Dezember 2018 bei einem Luftangriff der türkischen Armee auf die Medya-Verteidigungsgebiete in Südkurdistan ums Leben gekommen ist. Weiter heißt es in in der Erklärung: „Wir dachten viel an unsere ersten Begegnungen, an die Diskussionen und die gemeinsame Zeit, die wir hatten. Er war ein ganz besonderer Mensch, mit wundervollen Ideen und Perspektiven.

Unser Freund ist bei einem Luftanschlag des türkischen Militärs in den freien Bergen Kurdistans gefallen. Wir sind den Weg teils mit ihm zusammen gegangen und wissen, dass er seinen Platz gefunden hatte. Er war stets auf der Suche nach Methoden und einer Struktur, so hatte er viele Ideen für eine andere und bessere Welt. Er hat sie in den freien Bergen Kurdistans und in der Ideologie von Abdullah Öcalan gefunden. Der türkische Staat greift seit Jahrzehnten und in diesen Tagen vermehrt die befreiten Gebiete in Irak-Kurdistan an und droht auch mit einer Invasion in Rojava. Der türkische Staat stellt sich gegen die Ideen einer freien und demokratischen Gesellschaft und führt Krieg gegen alle, die diese Ideen vertreten. So wurde auch unser Freund Ziel der Angriffe, wie schon so viele Freund*innen vor ihm.

Kein Vergeben, kein Vergessen!

Wir werden seinen Tod nicht vergessen. Wir werden ihn nicht vergessen. Wir werden seine Ideen, Vorstellungen und Perspektiven nicht vergessen. Im Gegenteil: Wir werden jeden Tag für diese Ideen kämpfen, wir werden seinen Weg weitergehen, er wird immer Teil von uns sein.

Und wir werden seinen Tod nicht vergeben. Wir sagen diesem System den Kampf an, so wie er es getan hat. Wir werden nicht vergessen, dass die faschistische Türkei, genauso wie die BRD, die diese immer noch mit Waffen unterstützt, Schuld an seinem Tod haben.

Wir werden Şehîd Xelîl nicht vergessen und seinen Tod nicht vergeben, ebenso wenig, wie die der vielen anderen Freund*innen. Wir werden kämpfen für eine freie, solidarische und ökologische Gesellschaft. Jetzt und für immer. Şehîd namirin! Die Gefallenen sind unsterblich!"