KCK-Grußbotschaft an Sternmarsch auf Straßburg

In einer Grußbotschaft an „diejenigen, die unter der Maxime ‚eine andere Welt ist möglich‘ nach Straßburg marschieren“, betont die KCK die Notwendigkeit eines gemeinsamen großen Widerstandes für radikale Demokratie auf internationaler Ebene.

Anlässlich des 20. Jahrestages des internationalen Komplotts gegen den inhaftierten Vordenker der kurdischen Befreiungsbewegung, Abdullah Öcalan, wird im Vorfeld des Jahrestages ein Sternmarsch auf Straßburg durchgeführt. Drei lange Märsche, beginnend von Luxemburg, Basel und Mannheim, finden am 16. Februar in Straßburg zusammen. Das Ziel dieser Demonstrationen ist es, die europäische Öffentlichkeit zur kurdischen Frage zu sensibilisieren und auf die Forderung nach Freiheit für Abdullah Öcalan aufmerksam machen.

Der Exekutivrat der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) hat eine Grußbotschaft an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der langen Märsche veröffentlicht. Einleitend heißt es in der Botschaft: „Das kurdische Volk durchläuft eine äußerst wichtige Phase. Im Grunde ähnelt die Zeit, in der wir uns befinden, in gewisser Weise dem Mittelalter. Die barbarischen Bedingungen, die man in der mittelalterlichen Feudalordnung den Völkern und Glaubensrichtungen, den Frauen und der Jugend aufzwang, werden auch mit dem Übergang in die Moderne systematisch und auf despotische Weise fortgesetzt. Damit möchten wir zum Ausdruck bringen, dass wir uns noch immer in der Ära der Massaker und Völkermorde befinden.“

‚Es bedarf eines Kampfes für radikale Demokratie‘

Weiter heißt es: „In dieser sogenannten modernen Ära, die kaum Unterschiede zu den Zeiten aufweist, in denen unter dem Deckmantel der ‚Hexenjagd‘ Frauen vergewaltigt und bei lebendigem Leib verbrannt wurden, sind nicht nur Kurdinnen und Kurden von Massakern und Völkermorden betroffen. Allen Völkern der Welt wird von den globalen Weltmächten ein schwerwiegender, kulturell-politisch-ethisch motivierter Genozid auferlegt. Um diesem von internationalen Mächten global verübten Genozid entgegenzuwirken, müssen wir auf internationaler Ebene großen Widerstand leisten und für eine radikale Demokratie kämpfen. Abdullah Öcalan als ein Pionier des Widerstandes gegen den globalen Genozid wurde infolge eines Komplotts eben dieser Großmächte auf die Gefängnisinsel Imrali verschleppt. Die Abscheu und der Hass der internationalen Kräfte gegenüber dem PKK-Gründer kommen somit nicht von ungefähr.

‚Globale Mächte wollen ein neues Komplott‘

Der PKK-Vorsitzende Apo widersetzt sich seit dem Jahr 1999 den globalen Mächten, der kapitalistischen Moderne und den Feinden der Demokratie und Freiheit, ohne Kompromisse einzugehen. Seit drei Jahren befindet er sich faktisch in Totalisolation. Vor 20 Jahren vereitelte Öcalan ein Komplott, nun versuchen die globalen Mächte durch die Türkei als ausführende Hand der Revolution von Rojava – einer internationalistischen Kraft – ein neues Komplott aufzuerlegen. Wir wissen nur zu gut, dass die Revolution von Rojava nicht lediglich eine kurdische Revolution ist, die beabsichtigt, eine kommunale Revolution umzusetzen. Die Rojava-Revolution ist eine internationalistische Revolution, sie gehört allen Unterdrückten dieser Welt. Intellektuelle, Schriftsteller*innen und Politiker*innen sind sich der Bedeutung dieser Revolution im heutigen Zeitalter bewusst und verstehen sie. Damit die Verteidigung der Revolution von Rojava aufrechterhalten werden kann, muss die Isolation Öcalans beendet werden.“

‚Eine andere Welt ist möglich, schaut euch Rojava an‘

In ihrer Botschaft an die Teilnehmer*innen der langen Märsche hebt die KCK deren Bedeutung hervor: „In diesem Moment führen Sie eine äußerst wichtige Aktion durch. Sie erkennen die großen Werte und Errungenschaften, die im Kampf gegen Komplotte der internationalen Mächte entstanden, und schreien nach der Freiheit von Serok Apo. Mit diesen Märschen konfrontieren Sie Europa, die europäische Staatengemeinschaft, den vermeintlich neutralen Europarat und das Antifolterkomitee CPT mit der Wahrheit und der Verantwortung, die übernommen werden muss. Sie teilen allen Völkern und Nationen mit, dass eine andere Welt möglich ist. Der Beweis dafür ist die Revolution von Rojava. Der Beweis ist die imposante Haltung der Guerilla, die im Norden Kurdistans mit jedem Tag wächst und unentwegt für ‚bessere Zeiten‘ kämpft. Der Beweis ist der Ruf nach Auflehnung unserer internationalistischen Einheiten in Rojava und den anderen Teilen Kurdistans.

‚Die Isolation wird durchbrochen‘

Seite an Seite marschieren die Pioniere der Revolution Kurdistans – die Jugend – von Deutschland nach Straßburg. Zwei weitere Gruppen haben sich aus Luxemburg und der Schweiz auf den Weg gemacht. Es sind Kurdinnen und Kurden, Türkinnen und Türken und internationalistische Angehörige vieler weiterer Völker. Wie in den Jahren zuvor ist ihre Haltung auch in diesem Jahr klar und deutlich: ‚Wir marschieren, reden, nehmen unseren Platz an den Widerstandsgräben auf der ganzen Welt ein und werden mit Sicherheit gewinnen.’

Unabhängig vom Ausmaß des Verrats, ungeachtet der Repression des faschistischen türkischen Staates und der Massaker des AKP/MHP-Regimes kann der Wille unserer internationalistischen Genossinnen und Genossen, die von überall aus der Welt an diesen bedeutenden Märschen teilnehmen, nicht gebrochen werden. Die Isolation und der Faschismus werden verlieren, das kurdische Volk und die Völker der Welt werden gewinnen. Der Sieg gehört den Völkern, den Unterdrückten und uns allen. Wir grüßen Sie für Ihre Entschlossenheit, Ihre Hingabe an die Revolution, Demokratie und die Freiheit. Eine andere Welt ist möglich.”