KCK erinnert an Qazî Mihemed und Mahir Çayan

Die KCK gedenkt zweier bedeutender Persönlichkeiten des kurdischen und türkischen Widerstands: Qazî Mihemed, dem Gründer der Komara Kurdistanê, und Mahir Çayan, führender Kopf der revolutionären Linken in der Türkei.

„Ihre Erinnerungen leben in unserem Kampf weiter“

Zum Todestag zweier bedeutender Persönlichkeiten des kurdischen und türkischen Widerstands hat die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) eine Erklärung veröffentlicht. Darin gedenkt sie Qazî Mihemed, dem Gründer der Komara Kurdistanê (Republik Kurdistan), sowie Mahir Çayan, führender Kopf der revolutionären Linken in der Türkei. Beide gelten als historische Wegbereiter des Widerstands gegen koloniale Unterdrückung.

Am 30. März jährt sich der Todestag von Mahir Çayan und seinen Genossen, die 1972 in Kızıldere von türkischen Sicherheitskräften getötet wurden. Nur einen Tag später, am 31. März, wurde 1947 Qazî Mihemed – Präsident der kurzlebigen Republik Kurdistan – gemeinsam mit seinen Weggefährten durch das iranische Regime hingerichtet. Aus diesem Anlass veröffentlichte die KCK einen Nachruf, in dem sie die bleibende Bedeutung beider Persönlichkeiten für die kurdische Freiheitsbewegung und den revolutionären Kampf in der Türkei betont.

Bedeutende und wertvolle Anführer der kurdischen Geschichte

„Qazî Mihemed und die Gefallenen von Kızıldere werden mit ihrer Erinnerung in unserem Kampf weiterleben“, lautet der Titel der Mitteilung des KCK-Exekutivrats. Darin heißt es weiter: „Wir gedenken Qazî Mihemed und seiner Weggefährten, die als bedeutende und wertvolle Anführer der kurdischen Geschichte gelten, mit Respekt und Dankbarkeit. Ihr Patriotismus, Mut, ihre Tapferkeit und Opferbereitschaft haben ihnen einen festen Platz in der Geschichte gesichert.“

Republik Kurdistan ein Symbol des Freiheitswillens

Die Erklärung hebt die Bedeutung der am 22. Januar 1946 in Mahabad ausgerufenen Komara Kurdistanê hervor, die trotz ihrer kurzen Existenz einen wichtigen historischen Wendepunkt im Kampf des kurdischen Volkes gegen koloniale Unterdrückung dargestellt habe: „Obwohl sie unter dem Angriff hegemonialer und kolonialistischer Mächte schnell zerschlagen wurde, bleibt die Republik Kurdistan ein Symbol des Widerstands und des Freiheitswillens.“

Besonders hervorgehoben wird Qazî Mihemeds Standhaftigkeit gegenüber Repression und Gewalt: „Dass er und seine Mitstreiter trotz drohender Hinrichtung ihre Haltung nicht aufgaben, prägt bis heute die Tradition des Widerstands in Kurdistan. Der Çarçira-Platz, wo sie hingerichtet wurden, hat sich tief in das kollektive Gedächtnis des kurdischen Volkes eingebrannt.“

Historisches Erbe

Auch Mahir Çayan und seine Genossen, die im Dorf Kızıldere (heute Ataköy) ums Leben kamen, würdigt die KCK in ihrer Erklärung als historische Figuren des Widerstandes: „Die revolutionäre Haltung von Mahir Çayan, einer der führenden Köpfe der sozialistischen Bewegung in der Türkei, hat nicht nur dieser Bewegung eine entscheidende Dynamik verliehen, sondern auch den Grundstein für das Bewusstsein gemeinsamer Kämpfe der unterdrückten Völker gelegt.“

Die KCK verweist in diesem Zusammenhang auf den PKK-Gründer Abdullah Öcalan, der den Kampf von Mahir Çayan und zwei weiterer bedeutender Persönlichkeiten des Widerstands in der Türkei, Deniz Gezmiş und Ibrahim Kaypakkaya, stets als wichtigen Teil der gemeinsamen Befreiungstradition betrachtet habe. „Der heutige Stand der gemeinsamen Kampfstrategie und des Verständnisses eines gleichberechtigten und freien Zusammenlebens der Völker ist ein direktes Ergebnis dieses historischen Erbes“, heißt es weiter.

Öcalan-Aufruf  Fortsetzung des Kampfes für ein gemeinsames Leben

Die KCK schließt mit einem klaren Appell: „Unsere Überzeugung ist, dass die wahre Treue zu Mahir Çayan und seinen Gefährten nur durch die Weiterentwicklung der gemeinsamen Freiheitsstrategie und des solidarischen Lebens der Völker erreicht werden kann. Der Aufruf von Abdullah Öcalan für Frieden und eine demokratische Gesellschaft ist nichts anderes als die Fortsetzung des Kampfes, für den Mahir, Deniz und Ibrahim ihr Leben gaben – für eine Demokratische Republik und ein freies Land.“