Der europaweite Dachverband KCDK-E macht in einer Erklärung auf kurdenfeindliche Gewaltfälle in der Türkei aufmerksam und ruft zum Protest auf: „Barış Çakan hat in Ankara kurdische Musik gehört und ist von Rassisten ermordet worden. Bei der Polizei Diyarbakir ist kurdischer Jugendlicher nackt ausgezogen und gefoltert worden, die Bilder wurden in den sozialen Medien zur Schau gestellt. Der faschistische türkische Staat signalisiert damit dem kurdischen Volk eine Fortsetzung des Genozids und sagt: ‚Wir zerstören eure Gräber, wir vergraben euch unter Beton, wir lynchen euch auf der Straße, wir töten die Gefangenen‘“, so die von den Ko-Vorsitzenden des KCDK-E veröffentlichten Erklärung.
Die Politik des türkischen Staates basiere seit hundert Jahren darauf, die eigene Existenz über die Ermordung von Armeniern, Aleviten und Kurden zu sichern. „Es handelt sich um eine hundertjährige Tradition des türkischen Staates, die Existenz der Kurden als Gefahr der eigenen Existenz zu betrachten und Rassismus zu schüren, damit Kurden getötet werden. Diese Denkweise wird bereits Kindern in der Wiege eingeimpft und über rassistische Gelöbnisse und Marschlieder in den Schulen der Türkei verfestigt. Sie führt dazu, dass unschuldige Menschen ermordet werden, bloß weil sie kurdische Musik hören.“
Diese Mentalität habe weite Teile der Gesellschaft in der Türkei erfasst, so der KCDK-E. In der Erklärung werden weitere Beispiele des menschenunwürdigen Vorgehens des türkischen Staats gegen Kurdinnen und Kurden aufgeführt, so die Verstümmelung von Guerillaleichen, die Zerstörung von Friedhöfen, die Versendung der Gebeine eines gefallenen HPG-Kämpfers per Kargo an seine Mutter und die Exhumierung Hunderter Leichen, die später unter einem Gehweg in einem Massengrab entdeckt wurden.
Wie der KCDK-E mitteilt, wird der in Ankara ermordete Barış Çakan heute beerdigt: „Wir verurteilen diesen rassistischen Mord und betrachten ihn als einen Angriff auf die Existenz des kurdischen Volkes. Wir verfluchen diese von Erdogan, einem Diktator mit blutigen Händen, und seinem Gefolgsmann Süleyman Soylu angeleiteten Massaker. Das kurdische Volk wird sich von den rassistischen Angriffen des türkischen Staates nicht einschüchtern lassen. Der mörderische türkische Staat wird in dem von ihm vergossenen Blut ertrinken und auf dem Müllhaufen der Geschichte landen.
Wir rufen unser Volk dazu auf, den Entwicklungen Aufmerksamkeit zu widmen, das blutige Gesicht des türkischen Staates öffentlich bloßzustellen, sich für seine eigene Existenz einzusetzen und dafür zu kämpfen und auf die Straßen zu gehen.“