Der Europadachverband der kurdischen Diaspora, KCDK-E, hat unter Beteiligung von 180 Delegierten aus ganz Europa seinen Zwischenkongress erfolgreich abgeschlossen. Dieser fand statt unter dem Motto: „Wir werden im Geiste des Zap-Widerstands das System der Demokratischen Nation aufbauen und die Kolonialisten aus Kurdistan vertreiben“. Die Delegierten setzten sich aus allen Bereichen der kurdischen Selbstorganisierung in der Diaspora zusammen: Vertreter:innen der Frauenbewegung, der Jugendbewegung, der Basisräte, der Gesellschaftszentren und der verschiedener Glaubensgemeinschaften nahmen teil. Vier Tage lang diskutierten die Aktivist:innen die aktuellen Entwicklungen der Angriffe auf Kurdistan und der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan und trafen richtungsweisende Entscheidungen.
„Freiheit von Rêber Apo und von Kurdistan bedingen sich“
In der Erklärung wurde auf den fortdauernden Krieg hingewiesen. Weiter heißt es: „Der Kampf um die Freiheit von Rêber Apo (Abdullah Öcalan) und die demokratische Lösung der kurdischen Frage sind miteinander verwoben. Dies zeigt sich in der aktuellen Phase der Angriffe besonders deutlich. Der türkische Staat befindet sich mit seiner schmutzigen Kriegspolitik in einer Sackgasse und ist in großem Maße am Widerstand von Rêber Apo, der Guerilla und des kurdischen Volkes gescheitert.
Bei unserem Zwischenkongress zeigte sich ein großer Konsens darüber, dass die Freiheit Rêber Apos die Freiheit Kurdistans bedeutet. Dieser Kongress machte es zur Gewissheit, dass dies die grundlegende Richtung all unseren Arbeiten und Aktivitäten sein wird. Es wurde deutlich, dass die Befreiung von Rêber Apo und von Kurdistan nur durch großen Kampf und Widerstand möglich sein wird. So werden Besatzung und Verrat besiegt werden.
„Barzanîs Verrat spornt uns zum Kampf an“
Der Kongress verurteilt den Verrat durch die Familie Barzanî aufs Schärfste. Diese schmutzige Allianz mit dem türkischen Faschismus bringt alle Errungenschaften des kurdischen Volkes in Gefahr. Sie spornt uns aber dazu an, entschlossen und pausenlos gegen jede Art von Verrat zu kämpfen.
Es wurde entschieden, die Kampagne ,Zeit für Freiheit', welche das Ziel der Freiheit von Rêber Apo und Kurdistan hat, noch stärker und effektiver fortzuführen und unsere Frontarbeit auszuweiten. Dazu haben wir eine breite Planung beschlossen. Es wurden umfassende Entscheidungen im ideologischen, sozialen, politischen, diplomatischen und operativen Bereich getroffen. Die Ziele des Kampfjahres wurden genau definiert.
„Aufbau der Räte, Kommunen, Kooperativen und Akademien im Fokus“
Unser Kongress unterstreicht, dass die Reorganisation und der Aufbau einer freien Gesellschaft und eines freien Lebens auf der Grundlage demokratischer, ökologischer und frauenbefreiender Prinzipien in allen Lebensbereichen die grundlegendste und unaufschiebbare Aufgabe ist. Für das neue Kampfjahr haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die gesellschaftliche Aufbauarbeit intensiv aufzunehmen und weiterzuentwickeln. Der Kongress hat es sich zum Ziel gesetzt, die Arbeit unter der Losung ‚Wir wollen alle Menschen aus Kurdistan erreichen‘ fortzusetzen und die Vernichtungsangriffe der internationalen Reaktion und des faschistischen türkischen Staates zu vereiteln.
„Ideologischen Kampf und Aufbau ausweiten“
Unsere Versammlung hat beschlossen, die Aktivitäten der Räte, Akademien, Kommunen, und Kooperativen weiterzuentwickeln und dadurch die gesellschaftliche Organisierung in Europa zu stärken. Dafür betrachten wir das ökologische, demokratische und frauenbefreiende Paradigma von Rêber Apo als Grundlage und nehmen die Aufbau- und Organisierungsarbeit unter der Parole ‚Es gibt nur so viel Menschen, wie du organisierst‘ in den zentralen Fokus.
Kampf gegen das PKK-Verbot
Ferner wurde beschlossen, ergebnisorientierte Pläne für die Streichung der PKK von der ‚Terrorliste‘ und die Aufhebung des Verbots der PKK, das ein großes Hindernis für die Organisierung in Europa und eine der wichtigsten Säulen der Isolation darstellt, zu entwickeln und entschlossen in die Praxis umzusetzen. Die bisher im Rahmen der KCDK-E durchgeführten juristischen, diplomatischen und sozialen Aktivitäten wurden evaluiert und es wurde klargestellt, dass sie weiter verstärkt und fortgesetzt werden müssen.
Ideologischer Kampf gegen Sexismus, Nationalismus und Konservatismus
Der Kongress positioniert sich klar gegen alle Arten von sexistischen, nationalistischen, rückständigen und reaktionären Haltungen und Praktiken, die einer demokratischen, ökologischen und frauenbefreienden Philosophie im Wege stehen. In diesem Sinne wurde beschlossen, den ideologischen Kampf auszuweiten.
Gesellschaftszentren ausbauen
Auf unserer Versammlung wurde die Notwendigkeit der Erweiterung unserer Gesellschaftszentren festgestellt, um den Bedarf unseres Volkes in allen Bereichen abzudecken, sowie der Eröffnung neuer Gesellschaftszentren überall dort, wo unsere Bevölkerung lebt. Dazu müssen weitere Mitglieder aufgenommen werden. Auch diesbezüglich wurden wichtige Entscheidungen getroffen und Pläne entwickelt.
Erfolgreiche Kritik und Selbstkritik
Unsere Interimssitzung erörterte das vergangene Jahr ausführlich. Schließlich gingen alle mit großer Entschlossenheit zum Kampf aus der Diskussion und mit der mutigen Kritik und Selbstkritik an den Mängeln und eigenen Unzulänglichkeiten aus der Versammlung hervor.
„Wir werden nichts anderes als den Erfolg akzeptieren“
Als KCDK-E gehen wir gestärkt und mit viel mehr Klarheit und Entschlossenheit in das neue Kampfjahr. Wir wollen nicht weniger, als die Pläne der der auf einen Völkermord abzielenden Mächte und ihre Angriffe mit der eigenen Kraft unseres Volkes durch massiven Widerstand zu vereiteln. Unsere Entschlossenheit dazu ist größer denn je. Wir werden nichts anderes als den Erfolg akzeptieren.“