Während die türkischen Luftangriffe auf die südkurdischen Medya-Verteidigungsgebiete andauern, zeichnet sich eine großangelegte Bodenoperation der südkurdischen PDK ab. Wie es scheint, soll die mit dem türkischen Faschismus kollaborierende PDK dabei Fußtruppen für den Angriff stellen. Der kurdische Europadachverband KCDK-E ruft in diesem Zusammenhang zu Protesten am 9. April in Europa, Kanada und Australien auf.
Der Ko-Vorstand des Dachverbands erklärt: „Lasst uns den Widerstand gegen die Angriffe der Invasionstruppen und ihrer Kollaborateure verstärken, um die Werte und die Zukunft der Völker von Kurdistan zu schützen.“
In der Erklärung heißt es weiter: „Der türkische Kolonialstaat versuchte entsprechend des sogenannten Niederwerfungsplans aus dem Jahr 2015, mit einem umfassenden Angriff auf alle Errungenschaften der Völker und ihre Werte, mit Besatzung und Massakern Ergebnisse zu erzielen. Die Freiheitskämpfer:innen des kurdischen Volkes machten diesem Plan mit ihrem Kampf und ihrem Widerstand einen Strich durch die Rechnung. Der Vernichtungs- und Niederwerfungsplan des türkischen Staates ist in sich zusammengebrochen.
Beim letzten Newroz-Fest haben die Völker Kurdistans in allen vier Teilen und auf der ganzen Welt ihren Willen deutlich zum Ausdruck gebracht und gezeigt, dass sie sich den Angriffen der Besatzer und Kolonialisten niemals beugen werden und ihren Widerstand im Geiste einer nationalen Einheit ausweiten.
„Kollaborateure sollen nur Ergebnisse bringen“
Wie es immer wieder in der Geschichte Kurdistans gewesen ist, so versucht der türkische Kolonialstaat auch heute, vor dem Hintergrund seiner militärischen Misserfolge Ergebnisse durch kollaborierende Kräfte zu erzielen. Bereits in der Vergangenheit wurde zum Beispiel der Widerstand von Şêx Seîd und Seyîd Riza durch Kollaborateure zerschlagen.
Als der Iran in Ostkurdistan gegen den Widerstand unter Druck geriet, verübte das Regime mit der Unterstützung der PDK schwere Massaker und löschte den Widerstand dort aus. In diesem Krieg erlitten die Kurd:innen schwerstes Leid und Verluste, während die Besatzer dadurch ihre Herrschaft verlängerten. Auf die gleiche Weise verursachte dieser Geist der Kollaboration in Südkurdistan durch die Zusammenarbeit mit Saddam Hussein größte Verluste für die Kurd:innen.
Im 20. Jahrhundert wurde Kurdistan geteilt, weil die Kurd:innen unorganisiert und gespalten waren, ihre Aufstände wurden daher niedergeschlagen. Die Geschichte hat uns jedoch gelehrt, dass der türkische Kolonialstaat den kurdischen Kollaborateuren nicht traut. Nach der Niederschlagung der Serhildan (Aufstände), kamen die Kollaborateure dran und wurden umgebracht. Das Volk von Kurdistan hat heute die Kraft und das Bewusstsein, mit seinem Organisierungsgrad und Kampf das 21. Jahrhundert zu einem Jahrhundert seiner Freiheit zu machen.
Der türkische Staat war unfähig, den Kampf des kurdischen Volkes aufzuhalten und so versuchte er zunächst mit Hilfe des IS, sein Ziel zu erreichen. Als diese Söldner besiegt worden waren, versuchte das AKP/MHP-Regime, mit einem umfassenden Krieg weiterzukommen. Da dies auch nicht funktionierte, wird nun erneut auf Kollaborateure zurückgegriffen.
Zur Verteidigung der Zukunft
Heute bereitet der türkische Staat gemeinsam mit der PDK einen umfassenden Angriff auf die Medya-Verteidigungsgebiete vor, in denen die Guerilla einen Kampf um die Würde des kurdischen Volkes führt. Dieser Angriff richtet sich gegen alle Völker und alle Werte Kurdistans. Jeder Mensch aus Kurdistan, der sich mit seinem Land, seinen Werten und seinem Volk verbunden fühlt, sollte sich gegen diese schmutzige Politik stellen und es als seine nationale Aufgabe betrachten, den Kampf auszuweiten.
Wir rufen in der Widerstandshaltung, die die Völker Kurdistans an Newroz gezeigt haben, alle dazu auf, sich mit dem Freiheitskampf gegen den türkischen Kolonialfaschismus im Geiste einer nationalen Einheit zu vereinen und den Widerstand zu verstärken. Es ist Zeit für den vereinten Widerstand gegen die Politik der Besatzung, der Massakers und der Angriffe des türkischen Staates. Wir müssen gemeinsam die Errungenschaften des Volkes von Kurdistan in allen Teilen schützen und seine Zukunft verteidigen.
Als KCDK-E rufen wir das ganze kurdische Volk und seine Intellektuellen auf, für die Zukunft des kurdischen Volkes gegen den bevorstehenden Angriff des türkischen Staates und der PDK die Stimme zu erheben und diese Pläne auf diese Weise zum Scheitern zu bringen. Nehmt an den Kundgebungen am 9. April in Europa, Kanada und Australien teil.“
Bisherige Termine in Deutschland sind am 9. April:
Düsseldorf, DGB Haus, 14.00 Uhr
Saarbrücken, Europagalerie, 15.00 Uhr
Berlin, Alexanderplatz, 16.00 Uhr
Hamburg, Altona (Mercado), 15.00 Uhr
Bremen, Hbf, 13.30 Uhr
Hannover, Opernplatz, 14.00 Uhr
Stuttgart, Lautenschlager Str., 15.00 Uhr
Freiburg, Platz der Alten Synagoge, 17.00 Uhr
In Frankfurt a.M. findet am 16. April eine Demonstration statt. Beginn ist um 14 Uhr am Hauptbahnhof.