Kalkan: Die NATO soll den Vertrag von Lausanne ersetzen

Duran Kalkan (PKK) weist darauf hin, dass die Türkei von der NATO die Zustimmung an einem Völkermord in Kurdistan erzwingen will. Das Nordatlantikbündnis soll den Vertrag von Lausanne ersetzen.

In einer Sondersendung des Fernsehsenders Medya Haber erklärte Duran Kalkan, Exekutivratsmitglied der PKK, dass Tayyip Erdoğan und seine Regierung die seit 1923 im Rahmen des Vertrags von Lausanne durchgeführte Völkermordpolitik der Türkei gegen die Kurdinnen und Kurden fortsetzen wollen, indem sie sich auf die NATO stützen:

„Genau das geschieht im Rahmen der Verhandlungen über den Beitritt Schwedens zur NATO. Die NATO wird gebeten, diese Situation zu akzeptieren. Während des Lausanner Prozesses vor hundert Jahren waren Mosul und Kerkûk Gegenstand von Verhandlungen, jetzt ist es die Mitgliedschaft Schwedens in der NATO... Die Regierung von Tayyip Erdoğan hat dies als Trumpfkarte genutzt. Er will, dass die gesamte NATO dies akzeptiert: Wir werden Lausanne aktualisieren, alle werden den Völkermord an den Kurden akzeptieren, ich werde Angriffe durchführen, um das Kurdentum unter dem Namen des Terrorismus zu zerstören, die NATO wird mich unterstützen, mir Rückendeckung geben, mir politische und militärische Unterstützung geben, niemand wird sich widersetzen, jeder wird dies akzeptieren. Deshalb werden sich alle auf die Lausanner Linie einigen. Mit anderen Worten, die NATO wird den Völkermord an den Kurdinnen und Kurden unterstützen. Sie werden mitschuldig an allem, was die Republik Türkei den Kurden antut. Das ist es, was uns aufgezwungen wird! Das ist wirklich der Deal, der ausgemacht wird. Das ist die Wahrheit. Auf dieser Grundlage wird intensiv verhandelt und gefeilscht. Die Regierung unter Tayyip Erdoğan versucht, Schweden und die NATO zu zwingen, das zu akzeptieren."


Wird die NATO Lausanne ersetzen?

Kalkan fuhr wie folgt fort: „Wenn das jetzt geschieht, wird die NATO Lausanne ersetzen. Der Lausanner Vertrag, der die rechtliche Grundlage und die politische Macht des ersten kurdischen Völkermordes darstellte, wird seine Funktion auf die NATO übertragen. Die NATO wird nun die gleiche Funktion erfüllen, sie wird zum System der Verleugnung und Ausrottung der Kurdinnen und Kurden werden. Auf der Grundlage der NATO werden sie das Massaker an den Kurden im zweiten Jahrhundert durch die Durchführung eines Völkermordes vollenden. Das ist das Ziel des türkischen Staates, der heute von Tayyip Erdoğan und der Volksallianz regiert wird und durch sie Politik betreibt. Die Verhandlungen werden definitiv auf dieser Grundlage geführt. Es wird in diesem Rahmen über die Kurdinnen und Kurden verhandelt. Das muss bekannt sein.

Wird die NATO das akzeptieren? Die NATO hat viele Mitglieder. Werden sie diese faschistische, völkermörderische Mentalität und Politik, die von der Türkei aufgezwungen wird, akzeptieren und zu einem Vollstrecker dieser Politik werden? Mit anderen Worten, wird die NATO zu einer völkermordenden Kraft? Wird die Europäische Union eine faschistische völkermörderische Mentalität und Politik übernehmen? Wird Schweden dies akzeptieren? Wir haben schon früher gesagt, dass es nicht akzeptiert werden sollte, aber sie haben viele Abmachungen getroffen. Sie machen ein Geben und Nehmen unter sich. Es wird gedroht, es wird Druck ausgeübt.“