Junger Kurde soll aus Kassel in die Türkei abgeschoben werden

Der 19-jährige Mustafa Kal, Auszubildender im zweiten Lehrjahr, wurde während eines Termins bei der Ausländerbehörde Kassel festgenommen und soll noch heute vom Flughafen Frankfurt in die Türkei abgeschoben werden.

Der 19-jährige Mustafa Kal wurde während eines Termins bei der Ausländerbehörde Kassel festgenommen, um in die Türkei abgeschoben zu werden. Anlass des Termins war eigentlich die Verlängerung seines Aufenthaltstitels in Form einer Duldung. Der Kurde ist aus der Türkei geflohen und hat in Deutschland politisches Asyl beantragt, teilen Unterstützer:innen mit.

Mustafa Kal ist Auszubildender zum Bäcker im zweiten Lehrjahr. Er befindet sich aktuell am Frankfurter Flughafen und soll mit einem Flugzeug um 15.05 Uhr in die Türkei gebracht werden.

„Mustafa wollte sich hier in Deutschland ein Leben jenseits von Unterdrückung in der Türkei aufbauen. Seine Tätigkeit als Auszubildender zum Bäcker hat ihm große Freude bereitet. Ihn aus seinem Umfeld zu reißen und in die Türkei abzuschieben, ist unmenschlich!“, so Anetta Schulz, eine enge Freundin von Mustafa Kal.

Unterstützer:innen von Mustafa Kal erklären: „Immer wieder wurden in der Vergangenheit Kurd:innen in die Türkei abgeschoben, obwohl ihnen dort Diskriminierung bis hin zu politischer Verfolgung droht. Dass Kurd:innen in der Türkei insbesondere durch die faschistische Politik der AKP/MHP-Regierung einer Ungleichbehandlung bis Verfolgung ausgesetzt sind, wird in Deutschland oft nicht als Fluchtgrund anerkannt. Das steht in offenem Widerspruch zum humanistischen Anspruch des Bundesinnenministeriums unter Nancy Faeser (SPD).“