Istanbul: Wieder sieben IS-Mitglieder aus Haft entlassen

In der Türkei halten die Haftentlassungen von IS-Mitgliedern weiter an. Sieben IS-Mitglieder, die wegen des Anschlags im Istanbuler Club „Reina" festgenommen wurden, kamen nach Anhörung vor Gericht frei.

In Istanbul verübten IS-Mitglieder am 1. Januar 2017 um etwa 1:15 Uhr Ortszeit einen Anschlag. Bei dem Anschlag wurden 39 Menschen getötet und über 70 verletzt. Der Angriff wurde in dem Nachtclub Reina in Ortaköy, einem Stadtviertel von Beşiktaş, auf der europäischen Seite von Istanbul verübt.

Die IS-Mitglieder, die bezüglich des Anschlages festgenommen wurden, werden nun nach und nach aus der Haft entlassen.

Der 27. Strafgerichtshof von Istanbul tagte bei der gestrigen Gerichtsverhandlung im Salon, gegenüber der Strafvollzugsanstalt von Silivri. An der Verhandlung nahmen 44 Verdächtige die sich bereits in Haft befinden sowie sechs weitere Angeklagte teil.

Nach einer Anhörung der Angeklagten und dem Verlesen der Anträge ihrer Anwälte gab das Gericht die vorläufige Entscheidung bekannt. Dann kamen sieben Angeklagte unter Auflagen frei.

Der nächste Termin im Fall „Reina" wurde angesetzt auf den 26. März 2018.

IS-Kämpfer möchten in der Türkei verurteilt werden

Nachdem der IS in Syrien und Irak weitgehend geschlagen wurde, ziehen sich die IS-Kämpfer in ihre Länder zurück. Werden sie in ihren jeweiligen Herkunftsländern juristisch verfolgt, oder es kommt zu Festnahmen, möchten sie in die Türkei abgeschoben und dort verurteilt werden. Das australische IS-Mitglied Neil Christopher Prakas hatte erklärt, nicht in Australien, sondern lieber in der Türkei verurteilt zu werden.