Irak: Über 500 ausländische IS-Dschihadisten verurteilt
Im Irak sind bereits mehr als 500 ausländische IS-Dschihadisten verurteilt worden, etliche von ihnen zum Tode.
Im Irak sind bereits mehr als 500 ausländische IS-Dschihadisten verurteilt worden, etliche von ihnen zum Tode.
Nach offiziellen Angaben wurden seit Anfang 2018 mehr als 500 ausländische Mitglieder des IS im Irak verurteilt. Das Oberste Gericht gab darüber hinaus bekannt, dass 250 weitere Dschihadisten vernommen werden oder vor Gericht stehen. Ihre Herkunftsländer sind nicht bekanntgegeben worden.
Seit Anfang 2018 wurden 514 Urteile gegen ausländische IS-Dschihadisten gesprochen. Einige von ihnen erhielten die Todesstrafe. Bisher wurde allerdings keines der Todesurteile vollstreckt. Elf der Angeklagten seien freigesprochen worden, 44 stünden derzeit vor Gericht und 202 würden noch verhört. Bei Angeklagten, denen lediglich eine Mitgliedschaft vorgeworfen werde, dauerten die Vernehmungen etwa sechs Monate, erklärte das Gericht. Einst aktive Kämpfer könnten dagegen bis zu ein Jahr lang verhört werden. Unter den Verurteilten seien sowohl Männer als auch Frauen.
AFP berichtet, dass die irakische Regierung auch dazu bereit sei, bei entsprechender Bezahlung Dschihadisten aus nordsyrischer Haft zu übernehmen. Bekannt ist, dass mindestens drei französische IS-Mitglieder bereits zu lebenslanger Haft verurteilt worden sind. Zwölf weitere Franzosen, die in Syrien gefasst und anschließend an den Irak überstellt wurden, warten noch auf ihren Prozess.
Die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch hat die Prozesse kritisiert: Sie beruhten oft lediglich auf Indizien oder auf Geständnissen, die unter Folter zustande gekommen seien. Der Irak ist einer der Spitzenreiter im Verhängen der Todesstrafe. Von 2017 auf 2018 stieg ihre Zahl von 65 auf 271 an. Die Anzahl der vollstreckten Todesurteile scheint aber gesunken zu sein. So wurden im Jahr 2017 125 Personen gehängt und im Jahr 2018 52.